Ein erster Schritt hin zu einem Abschuss der Wölfe ist getan: Das Fachkuratorium für Bär, Luchs und Wolf des Bundeslandes Tirol sprach eine Empfehlung aus, die Wölfe mit den Bezeichnungen „108 MATK“ und „121 FATK“ abzuschießen. <BR /><BR />Der Abschussbescheid könnte bereits Ende dieser Woche erfolgen. Gegen einen bereits früher erlassenen Bescheid hat allerdings die Naturschutzorganisation WWF Einwand erhoben.<BR /><BR />Doch auch im Falle einer Erlaubnis ist die Jagd auf den Wolf schwierig. „Die Wölfe greifen nur in der Nacht an, wenn man die Hand nicht vor Augen sieht. Deshalb hat es auch noch keine glaubhafte Sichtung der Tiere gegeben, auch nicht von der Hirtin“, gibt der Lavanter Ortsbauernobmann Klemens Kreuzer Auskunft. Und das, obwohl die Angriffe zuletzt nur noch 50 bis 70 Meter von der Hütte entfernt erfolgt sind. <h3> Feuer gegen Raubtiere</h3>Nachtsicht-Zielfernrohre sind teuer und wohl kaum ein Jäger dürfte diese Kosten auf sich nehmen. In den Nächten seit dem Riss des jungen Ochsen hat ein loderndes Feuer die hungrigen Beutegreifer wohl von der Herde ferngehalten, hofft der Landwirt.<BR /><BR />Die Wölfe hatten am Wochenende auf einer Lavanter Alm einen 11 Monate alten Ochsen angegriffen und getötet. „Es muss ein erbitterter Kampf gewesen sein, bis der 11 Monate alte Ochse seinen schweren Verletzungen erlegen ist“, sagte Ortsbauernobmann Kreuzer. <BR /><BR />Einige Bauern haben nun ihre Tiere wieder von der Alm abgetrieben aus Sorge, dass der Wolf wieder zuschlagen könnte. <h3> Sorgen im Pustertal</h3>Lavant ist nur 40 Kilometer von der Grenze zu Südtirol entfernt. Für einen Wolf ist das keine Entfernung. Entsprechend deutlich äußert sich auch der Pustertaler Bezirksobmann im Bauernbund, Anton Tschurtschenthaler. Er schließt sich der Forderung der Osttiroler Kollegen zur Entnahme von Problembären vorbehaltslos an: „Es ist traurig, dass es so weit kommen muss. Politik und Tierschutz verstehen es einfach nicht, dass die Berglandwirtschaft mit dem Wolf nicht leben kann. Aber nicht nur das: Im Herbst ist kein Vieh mehr auf den Almen; muss es wirklich so weit kommen, dass auch Spaziergänger angegriffen werden?“<BR /><BR />„Über die Wirksamkeit der seit 1. August möglichen Vergrämung mit Lärm und Gummigeschossen kann ich nur lachen“, sagt Tschurtschenthaler: „Wenn nichts passiert, werden viele kleinere Landwirte ihre Almwirtschaft auflassen, mit allen Konsequenzen“.<BR /><BR />Einerseits werde nachhaltiges Wirtschaften mit lokalen Produkten und kurzen Wegen gefordert; gleichzeitig werde genau diesen Produzenten, die sich darum bemühen, kein Gehör geschenkt und ihre Existenz gefährdet, ja genommen, warnt Tschurtschenthaler. <BR /><BR /><BR />