Bei den Bauern im Tauferer Talboden geht die Sorge, vor allem aber auch die Wut um, nachdem seit Tagen Wolfsbeobachtungen gemeldet werden und es auch schon zu mehreren Rissen gekommen ist.<BR /><BR /><BR />In der Nacht zum 1. Mai wurden beim Schattnerhof in Mühlen in Taufers 2 Schafe gerissen und eines so schwer verletzt, dass es notgeschlachtet werden musste. Wie der betroffene Landwirt erklärt, waren die Schafe direkt neben der Hofstelle, auf einer mit Elektrozaun geschützten Fläche.<BR /> Nach der Begutachtung der toten Tiere durch die Forstbehörde und von Seiten des Jagdaufsehers wurde ein Wolfsriss als naheliegendste Ursache festgemacht.<BR /><BR />Nicht einmal 24 Stunden später wurde auf einer eingezäunten Weide in Kematen ein hochträchtiges Schaf gerissen. Ein weiteres musste aufgrund von mehren Bisswunden vom Tierarzt behandelt werden. Ob das Tier überlebt, ist noch nicht sicher.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="765743_image" /></div> <BR />Die betroffenen Züchter Josef Priller und Alois Eder sind entsetzt und werfen die Frage auf, ob der Wolf wirklich einen höheren Stellenwert als ein Nutztier hat. „Beim Anblick solcher Bilder stellt man sich schon die Frage, was Tierschutz ist“, sagt einer der beiden Züchter.<BR />Erschreckend sei, dass der Wolf sich auch Hofstellen im Talboden nähert und offensichtlich keine Scheu mehr zeigt, gibt Josef Priller zu Bedenken.<h3> Wandernde Wölfe?</h3>Amtsdirektor Wolfgang Weger vom Forstinspektorat Bruneck vermutet wandernde Wölfe als „Übeltäter“. Von einer sesshaften Population im näheren oder weiteren Umfeld von Sand in Taufers sei ihm nichts bekannt, sagt Weger.<BR /><BR />Die Züchter verlangen immer lauter ein Umdenken: „Wenn die Problemwölfe nicht entnommen werde dürfen, wird es mit der Kleintierzucht und der Almwirtschaft nicht mehr weitergehen. Hier ist endlich ein Handeln von Seiten der Politik gefragt“, sagt Alois Eder.<BR /><BR />Sehr deutlich wird der Tauferer Bürgermeister Josef Nöckler. Einige besorgte Bürger hätten sich an ihn gewandt, erklärt er. „Ich bin sehr verärgert und habe kein Verständnis dafür, dass auf Seiten der Politik nichts weiter geht. Wir müssen uns klar äußern, was uns wichtiger ist; die Bevölkerung oder der Tierschutz. Als Bevölkerung und Jägerschaft müssen wir uns wehren. Hier gehört gehandelt“, sagt Nöckler.<h3> Europaweiter Schutz</h3>Der zuständige Landesrat Arnold Schuler erklärt auf Nachfrage, dass auch er absolut für eine Regulierung ist und eine Einzelentnahme von Problemtieren aus seiner Sicht gerechtfertigt wäre. Die Gesetzeslage zum Aufweichen des Europaweiten Schutzes für den Wolf sei aber aktuell äußerst schwierig. Es sei wohl zu erwarten, dass es von den bekannten Rudeln rings um Südtirol weiterhin und zunehmend zu Konflikten kommen werde.<BR /><BR />Es steht der Almsommer bevor, doch herrsche bei den Züchtern große Unsicherheit, ob sie ihre Tiere überhaupt auftreiben sollen.<BR />Auf der Internetseite des Landesamtes für Land- und Forstwirtschaft werden gesicherte Wolf- und Bärenvorkommen aufgelistet.<BR />In der Liste des Monats April betreffen von 19 Eintragungen 17 das Pustertal.<BR />