Bei den Schafen und Lämmern handelt es sich um Tiere des Zuchtvereins „Ultner Schafe“, die sich im Rahmen eines Zuchtprogramms auf der Londai Alm befanden. „Wir sind jetzt in unserer Arbeit wieder zwei Jahre zurückgeworfen worden“, klagt Obmann Erich Karlegger gegenüber Südtirol Online.Nach den ersten tot aufgefundenen Schafen rätselte Karlegger noch über die Todesursache: „Wir haben uns gedacht, die Schafe könnten vielleicht vom Blitz erschlagen worden sein. Genaues konnten wir nicht erkennen, da die Schafe vermutlich wegen der Hitze eine blaue Farbe angenommen hatten.“Auch die Hirten der Londai Alm konnten sich die Vorfälle zuerst nicht erklären: „Wir haben uns schon länger gedacht, da ist irgendetwas. Alles war sehr mysteriös“, erklärt Hirte Armin Pilser. Er war es, der die toten Schafe entdeckte. Als er innerhalb weniger Tage immer mehr tote Schafe fand, wurden die Behörden informierte, da man nun vom Werk eines Bären ausging.Mit gezieltem Kehlbiss wurden die Schafe erlegtAm 13. Juli überprüfte Eduard Gassebner von der Dienstestelle für Jagd und Fischerei in Meran die Situation vor Ort und Stellte. „Die Tiere sind mit einem gezielten Kehlbiss getötet worden. Daher gehen wir davon aus, dass es sich hier um einen einzelnen Wolf handelt, der die Schafe gerissen hat“, so Gassebner. Denn: Auf diese Weise töten nur Hunde oder Wölfe ihren Fang, Bären hingegen erschlagen ihre Beute mit einem Prankenhieb. Hunde schließt Gassebner auf dieser Höhenlage aus.Woher der Wolf stammt, konnte noch nicht geklärt werden. Auch im benachbarten Rabbital im Trentino wurden Risse gemeldet, die man ebenfalls mit einem Wolf in Verbindung bringt. Daher wird vermutet, dass sich der Wolf in der Gegend vom Rabbijoch und Klapfbergjoch, der Kirchberg Alm und der Londai Alm aufhält und dort auf Beutezug geht. Um weiteren Angriffen zu entgehen, hat Erich Karlegger die Schafe nun auf die benachbarte Kuppelwieser Alm gebracht. Neben den elf Schafen hat der Wolf auch noch zwei Ziegenkitze gerissen. Armin Pilser treibt daher die auf der Londai Alm verbliebenen Ziegen jeden Abend in den Stall zurück. „Das ist zwar viel Arbeit, aber nur so können wir verhindern, dass der Wolf noch mehrere Tiere tötet.“ Auch ein Bär treibt sein UnwesenAuch ein Bär treibt sich zurzeit im Ultental herum. Auf der Stafler Alm bei St. Pankraz hat dieser in der Nähe der Naturnser Hochwart in der letzten Woche drei Schafe gerissen. Zwei weitere Schafe sind noch abgängig. Evelyn Reso