Als der Hirte im Morgengrauen nach seinem Vieh Ausschau hielt, traute er seinen Augen nicht. Von den noch auf der Alm verbliebenen 13 Schafen waren 3 und von den noch verbliebenen 40 Ziegen zwei durch Wolfsbisse tödlich verletzt worden. 2 Schafe und eine Ziege sind seither unauffindbar. Die gerissenen Tiere gehören einem Sextner Bauern am Mitterberg.<BR /><BR />„Nach den Vorfällen Anfang August haben die meisten Bauern aus Angst vor neuerlichen Wolfsattacken ihre Schafe und Ziegen von der Alm geholt“, berichtet der Sextner Almenpräsident Siegfried Holzer Tschurtschenthaler. Die noch verbliebenen Tiere weiden seither auf einem rund 15 Hektar großen eingezäunten Weidegebietes im Bereich des Knieberges. <BR /><BR />Der Obmann der Almeninteressentschaft beklagt im heurigen Sommer einen Verlust von insgesamt 30 Tieren – das sind über 10 Prozent der 240 aufgetriebenen Schafe und Ziegen. „Und geben wir uns nicht der Illusion hin, dass der Wolf jetzt Ruhe gibt“, warnt er. „Wenn der Wolf kein Kleinvieh mehr findet, sind ab jetzt die Kälber dran und von denen haben wir gar einige“.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="936337_image" /></div> <BR /><BR />Siegfried Holzer Tschurtschenthaler sieht die Bauern in der Wolfsproblematik so gut wie alleingelassen. Außer viel Gerede sei bisher wenig passiert. Der Bürokratismus bei gerissenen Tieren sei ungeheuerlich, die Erhebungen seien mühselig und zeitraubend. Und die Genehmigung eines Wolfabschusses ersticke in den amtlichen Richtlinien des Abschussverfahrens. Erst nach Überwindung dieser Hürde, wenn überhaupt, könne der Abschuss vorgenommen werden – von wem stehe noch in den Sternen.<BR /><BR />Derzeit weiden noch etwa 500 Kühe, Kälber und Pferde auf den Sextner Almen von Klammbach und Nemes, weitere hundert Stück befinden sich auf der Schellabalm. Spätestens am 23. September sollen auch diese Tiere von den Almen ins Tal geholt werden – doch Grund zum Feiern gebe es beim heurigen Almabtrieb keinen, sagt Holzer Tschurtschenthaler. <BR /><BR />Ob es einen nächsten Almsommer geben wird, ist fraglich. Schafe und Ziegen tragen wesentlich zur Pflege des Weidegebietes bei, doch werden die Bauern gut überlegen, ob sie ihr Vieh nicht lieber im Tal lassen, anstatt es zur Sommerfrischeins Hochgebirge zu treiben. <BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/es-nimmt-kein-ende-immer-mehr-tiere-auf-pusterer-almen-tot" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Erst vor rund einem Monat hatten Wölfe auf den Pusterer Almen gewütet. </a><BR />