Dem Weißen Kreuz und der Caritas sind zum Erfüllen von Wünschen kein Weg zu weit und auch kein Aufwand zu groß.<BR /><BR /> Seit fast 6 Jahren gibt es in Südtirol den Wünschewagen: Anfangs war er ein Projekt des Weißen Kreuzes und der Caritas, das dann – wegen der großen Nachfrage – zu einem festen Bestandteil in der Tätigkeit der beiden Organisationen wurde. Und der Bedarf nimmt weiter zu.<BR /><BR />Das freiwillige Team des Wünschewagens holt sterbenskranke Menschen auf der Palliativstation, auf der Normalsta-tion im Krankenhaus oder auch zu Hause ab und fährt sie dann an Orte, die sie ein letztes Mal besuchen möchten. Damit zaubern sie ihnen ein Lächeln ins Gesicht und sorgen für schöne Stunden in schweren Zeiten. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828806_image" /></div> <h3> Fahrt zum Hl. Padre Pio</h3>In den meisten Fällen sind es vor allem die kleinen, die alltäglichen Dinge, die sich ein schwerstkranker Mensch sehnlichst wünscht: noch einmal vom Berggipfel in die Ferne zu schauen, einen Sonnenuntergang am See zu erleben, beim Fußballspiel des Lieblingsvereins mit dabei zu sein, ein besonderes Konzert zu besuchen, die Hochzeit der Enkelin zu erleben, einen Wallfahrtsort oder spirituellen Kraftort zu besuchen oder einfach nur nach Hause zu fahren, um mit der Familie und dem geliebten Haustier etwas Zeit zu verbringen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828809_image" /></div> <BR /><BR />So hat das Wünschewagen-Team von Weißem Kreuz und Caritas bereits einen eingefleischten Imker vom Altersheim nach Hause gebracht, damit er mit seiner Familie seine fleißigen Bienen winterfest machen konnte. Und eine Frau wollte am Grab des Hl. Padre Pio in San Giovanni Rotondo in Apulien beten und neue Kraft schöpfen. Aber auch ins Lesachtal in Österreich führte eine Wünschewagenfahrt, um die Wallfahrtskirche Maria Luggau aufzusuchen. Das sind nur einige der vielen Wünsche, die bereits erfüllt werden konnten.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="828812_image" /></div> <h3> Maskottchen an Bord</h3>Mit an Bord ist natürlich immer der Wünschewagen-Löwe, das Maskottchen des Wünschewagens: Ein Löwe steht für Stärke und Kraft, genau für das, was die schwerstkranken Menschen für ihren Leidensweg gut brauchen können. Wichtig ist, und darauf weisen Weißes Kreuz und Caritas besonders hin, dass mit Wunschfahrten nicht zu lange gewartet wird, denn es ist auch schon vorgekommen, dass die Gäste kurz vor der langersehnten Fahrt gestorben sind.<h3> Bereits über 45 Fahrten</h3>In den warmen Monaten gibt es für das Wünschewagen-Team mehr zu tun als in den kalten, weshalb im Frühjahr und Sommer wöchentlich auch mehrere Wunschfahrten anfallen. Bis Ende Oktober waren es heuer schon mehr als 45 Fahrten. Die längste Fahrt führte von Bozen bis nach Syrakus auf Sizilien und die kürzeste vom Zentrum der Landeshauptstadt bis zum Friedhof in Oberau. <BR /><BR />Aber egal, ob eine Fahrt lang oder kurz ist: Dem Wünschewagen-Team ist es wichtig, auf jeden Fahrgast individuell einzugehen. Deshalb ist es dem Weißen Kreuz und der Caritas auch ein Anliegen, den Dienst ständig zu verbessern, weshalb entschieden wurde, das Team aufzustocken, das nun 63 Freiwillige umfasst. Die Verantwortlichen des Wünschewagens legen großen Wert darauf, dass das Team nicht ganz zu groß wird, damit auch jede und jeder aktive Freiwillige die Möglichkeit bekommt, Fahrten zu begleiten.<h3> Wertvolles Know-how</h3>Zum Team gehören Sanitäter des Weißen Kreuzes, Freiwillige der Hospizbewegung, Krankenpfleger und Ärzte. Alle arbeiten freiwillig mit. Und jede und jeder bringt sein Know-how ein, einige wenige hatten mit dem Hospiz-, Sanitäts- und Rettungsdienstbereich gar nichts zu tun, brachten aber viel soziales Engagement mit. Bevor ein Freiwilliger bzw. eine Freiwillige aber mit dem Wünschewagen Fahrten begleiten darf, muss er bzw. sie eine 2-tägige Grundausbildung besuchen, bei der es um Sterbebegleitung, Gesprächsführung, juristisches Grundwissen, aber auch um emotionale Handhabung und Persönlichkeitsbildung geht. Auch der Umgang mit pflegebedürftigen Menschen wird vermittelt.<BR /><BR />Und wer keine Erste-Hilfe-Kenntnisse hat, besucht auch einen 8-stündigen Kurs, AED-Anwender sind alle Teammitglieder. Auch ein Fahrsicherheitstraining mit dem Wünschewagen wird angeboten. Wichtig ist dem Weißen Kreuz und der Caritas, dass die Begleiter einer Wünschefahrt das ganze Spektrum der Bedürfnisse abdecken: Einer sollte gut Auto fahren, mit den Geräten umgehen und im Notfall eingreifen können, der andere übernimmt die Betreuung des Fahrgastes. <h3> Viel Lob für den Dienst</h3>Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es einige Male im Jahr Supervisionen mit Experten, aber auch Ausflüge und Treffen, um den Zusammenhalt zu stärken. Ein Wunsch der Trägereinrichtungen ist es, ein zwei-tes Fahrzeug anzuschaffen, vor allem auch deshalb, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass man viele Fahrten auch nur mit einem Pkw mit Stuhl abwickeln könnte. Besonders freut es das Weiße Kreuz und die Caritas, dass der Wünschewagen-Dienst gut ankommt, was auch an der Spendenbereitschaft seitens der Bevölkerung sichtbar ist. <h3> Kostenlose Fahrten</h3>Das Wünschewagen-Team ist daher nicht „nur“ für Wunschfahrten unterwegs, sondern auch, um immer wieder Spendenschecks entgegenzunehmen, wofür das Weiße Kreuz und die Caritas dankbar sind. Bei verschiedenen Aktionen wird regelmäßig Geld für den Wünschewagen gesammelt – und auch per Überweisung gehen Spenden ein.<BR /><BR />Diese Unterstützung ist auch notwendig, um den Dienst des Wünschewagens aufrechtzuerhalten, denn für den Gast ist die Wunschfahrt kostenlos. <BR />