„Ich habe heute (gestern, Anm. d. Red.) Nacht an Rücktritt gedacht“, so ein völlig zerknirschter Rai-Koordinator Markus Perwanger gegenüber der Tageszeitung „Dolomiten“ (Mittwoch-Ausgabe). Er habe angesichts der Horror-Tagesschau „am ganzen Körper gezittert“.Jedesmal, wenn Moderator Zeno Braitenberger eine Grafik zum aktuellen Stand der Auszählungen zeigen wollte, war entweder ein nacktes Paar im Bett oder ein entfesselt schreiender Beppe Grillo zu sehen (siehe Video).„Ein Gerät in unserem Funkhaus schaltet automatisch auf den gesamtstaatlichen Sender, wenn von unserem kein Signal kommt. Anscheinend haben die Grafiken irgendeinen Impuls ausgelöst, der das Gerät beeinflusst hat“, erklärt Perwanger.„Mir bleibt nichts anderes übrig, als unsere Zuseher um Entschuldigung zu bitten“, sagt er. Er stellt aber auch klar, dass er kein zweites Mal sein Gesicht für Fehler und technische Mängel beim Rai Sender Bozen hinhalten werde.In Rom müsse man sich entscheiden, ob man den Rai Sender Bozen wolle, oder nicht. „Wir sind hier so etwas wie der Wurmfortsatz, alles andere ist immer wichtiger“, betont Sender Bozen-Chefredakteur Wolfgang Mayr gegenüber den „Dolomiten“.Technisch aufrüsten? Kein Problem, sollte man meinen – mit 20 Millionen Euro pro Jahr vom Land.„Das Geld haben wir doch noch gar nicht gesehen“, sagt Mayr. Es fehlten u.a. noch die Unterschriften von drei Ministerien unter die im Dezember geschlossene Konvention mit dem Land, bestätigt Perwanger.Online-PetitionDie Panne am Montagabend war jedenfalls nicht die erste, sondern reiht sich ein in eine „extrem unglückliche Folge“, so Perwanger: Vergangenen Freitag herrschte rund um das Mittagsmagazin völlige Stille auf den Radiofrequenzen des Rai Senders Bozen, und Mitte Jänner war die 20 Uhr-Ausgabe der Tagesschau für zehn Minuten komplett ausgefallen.Ein Beschwerdebrief an den Generaldirektor ist unterwegs und auf facebook kann jeder eine Petition „Schluss mit Pannen und Sendeausfällen“ unterschreiben.