Im Trentino allerdings hat es 2022, 2023 und heuer jeweils einen Toten aufgrund von FSME nach Zeckenstichen gegeben.<BR /><BR />Am Dienstag starb der 57-jährige Riccardo Scalmazzi aus Bondone. Er war im Oktober von einer Zecke gestochen worden. Zuerst war er im Krankenhaus von Tione und dann im Spital von Rovereto behandelt worden, konnte am Ende aber nicht mehr gerettet werden. In Südtirol ist bisher ein Mann an den Folgen von FSME gestorben – 2020, ein etwa 80-Jähriger aus dem Gemeindegebiet von Bruneck. <h3> Heuer bisher über 26.000 Impfdosen verabreicht</h3>Todesfälle sind gemessen an den vielen Zeckenstichen in der Region sehr selten. FSME-Fälle gibt es allerdings inzwischen jedes Jahr mehrere. Das FSME-Risiko aufgrund eines Zeckenstiches wird von den Bürgern sehr ernst genommen – das zeigen auch die Impfzahlen: Heuer wurden in Südtirol bisher 26.576 Impfdosen verabreicht, teilt Dr. Silvia Spertini, geschäftsführende Direktorin des Betrieblichen Dienstes für Hygiene und öffentliche Gesundheit, auf Anfrage mit. Alle 3 bis 5 Jahre sei eine Auffrischung der Impfung erforderlich, wenn man sich dauerhaft schützen wolle. Mit der Impfung schützt man sich vor dem FSME-Virus, der durch infizierte Zecken übertragen wird. Alle anderen Krankheiten, die Zecken auch noch übertragen, wie die Lyme-Borreliose, können trotzdem auftreten, erklärt Dr. Spertini. Ein höheres Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden, haben neben Förstern oder Waldarbeitern auch all jene Bürger, die ihre Freizeit häufig im Wald verbringen, dort oft die normalen Wege verlassen und sich in Wiesen legen. <BR /><BR />Zecken fallen nicht von den Bäumen, erklärt die Direktorin des Hygienedienstes. „Das kann man nicht oft genug wiederholen. Zecken halten sich auf hohen Gräsern und auf Gebüsch mit einer Höhe von maximal 1,20 Meter auf. Gerade wenn man nicht adäquat gekleidet ist, kann man Zecken abstreifen. Die Zecken suchen sich dann auf unserem Körper die günstigste Stelle aus“, sagt Dr. Spertini.<BR />Auch im Winter sei ein Zeckenstich nicht völlig ausgeschlossen. <h3> In Südtirol wurden nie mehr als 14 Fälle registriert</h3>Bis zum Jahr 2000 sei Südtirol kein FSME-Gebiet gewesen. Seit 2016 trete FSME vermehrt auf. 2016 war auch das Rekordjahr: 14 Fälle von FSME wurden damals in Südtirol nachgewiesen. <BR />Im Trentino ist die Zeckengefahr noch deutlich höher als in Südtirol: In der Nachbarprovinz sind heuer bisher bereits 15 FSME-Fälle gemeldet worden, 2023 waren es 19 gewesen. Über 28.000 Bürger wurden heuer im Trentino gegen FSME geimpft.<BR /><BR />„Insekten werden aufgrund des Klimawandels eine Plage werden“, prognostiziert Dr. Spertini. „Sie sind in Einzelfällen auch im Winter aktiv, man findet sie in höheren Lagen und auch weiter nördlich.“ Der erste Wirt der Zecke sei aber nicht der Mensch, sondern die Wildtiere: Kleine Nager, Rehe oder Füchse beispielsweise.