Die Initiative zum Schreiben ging von den drei EU-Abgeordneten der Europaregion Tirol, Herbert Dorfmann, Eva Lichtenberger und Richard Seeber, aus. Im Schreiben weisen die Abgeordneten darauf hin, dass es sich bei der Entscheidung der italienischen Schienenregulierungsbehörde nicht nur um ein lokales Problem handelt. Wenn die Vorgangsweise der italienischen Behörden erfolgreich sei, könne diese Schule machen und die Liberalisierung des Bahnverkehrs in ganz Europa behindern, argumentieren die EU-Abgeordneten. Herbert Dorfmann traf in dieser Woche auch mit Kommissar Kallas zusammen, um ihn über die Sachlage zu informieren. „Der Kommissar versprach dabei, sich umgehend des Problems anzunehmen und eine Aufhebung des Halteverbots anzuweisen, sollte nach Auffassung der Europäischen Kommission eine Verletzung der Wettbewerbsregeln vorliegen“, so Dorfmann. Das Europäische Parlament arbeitet derzeit an einer Überarbeitung der Europäischen Eisenbahnrichtlinie. Dabei soll die vollkommene Trennung der Schienenbetreiber vom Bahnbetreiber vorangetrieben und die Unabhängigkeit der nationalen Schienenregulierungsbehörden sichergestellt werden. „Gäbe es in Italien nicht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Schienenbetreiber RFI und dem staatlichen Bahnbetreiber Trenitalia, und hätte nicht dieser wiederum direkten Einfluss auf die Regulierungsbehörde, hätte es die absurde Entscheidung über das Halteverbot nie gegeben“ meint Herbert Dorfmann. Deshalb müsse das Problem an der Wurzel angegangen und eine klare Kompetenzabgrenzung vorgenommen werden.