Schon zwei Tage nach Beginn musste die Aktion wieder gestoppt werden. Der nicht-personalisierte Rabattcode „ALTOADIGE40“ wurde nämlich über Medien veröffentlicht. „Ein Risiko, das bei entsprechender Vorausschau vermeidbar gewesen wäre“, meint die Fachgruppe der Werbefachleute Target im hds.<BR /><BR />„Wenn ein einzig öffentlich einsehbarer Code genügt, um eine gesamte Maßnahme zum Scheitern zu bringen, stellt sich die Frage, wie durchdacht dieses Projekt tatsächlich war. Weder technisch noch strategisch scheint man hier weit genug gedacht zu haben“, schreibt der Präsident von Target Arnold Malfertheiner.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1196130_image" /></div> <h3> Nur ein Testlauf</h3><BR />IDM hatte erklärt, dass es sich um einen „Testlauf“ handelte, um Informationen zu sammeln.<BR /><BR />Anfangs wurden die Rabattcodes für jeden Nutzer individuell und pro Buchung über das Onlineportal „suedtirol.info“ bereitgestellt. Anschließend stellte sich aber heraus, dass die Buchungszahlen über das eigene Portal den Erwartungen nicht entsprachen. Stattdessen setzte man dann einen allgemein gültigen Code ein. Das Resultat – nun auch allbekannt, so die Werbefachleute. <BR /><BR />Dass damit alle Sicherheitsüberlegungen bewusst zurückgesetzt worden seien und auch Personen ohne eine Buchung den Code verwenden konnten, lasse umso mehr Fragen zur praktischen Umsetzungskompetenz sichtbar werden. Besonders kritisch sei dies in Bezug auf die Finanzierung, zumal diese über öffentliche Mittel geschah. <h3> Lokale Agenturen haben nicht mitgewirkt – verpasste Chance?</h3>Target schätzt diese Initiative auch in größerem Kontext als schwierig ein. IDM selbst lege sehr großen Wert auf gemeinschaftliches Handeln und regionalen Zusammenhalt im Tourismusmarketing. Die Fachgruppe von Target bemängelt aber schon seit Jahren, dass entscheidende Budgets für Kommunikation, Webprojekte und Onlinewerbung oft ausländischen Anbietern zugewiesen werden. <BR /><BR />„Es ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, warum IDM immer wieder auf externe Agenturen setzt, obwohl es in Südtirol zahlreiche kompetente Dienstleister mit tiefem Marktverständnis und flexiblen Strukturen gibt“, so Arnold Malfertheiner. „Gerade eine Standortagentur wie die IDM sollte alles daransetzen, regionale Kompetenzen zu nutzen und Wertschöpfung vor Ort zu halten; nicht trotz, sondern gerade wegen der Verantwortung gegenüber dem Land und seinen Menschen.“<BR /><BR />Die IDM sollte sich seit ihrer Eingliederung der Business Location Südtirol (BLS) vor allem ein Ziel vor Augen setzen: lokales Potenzial hervorheben und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes unterstützen, schreibt Target.