Doch der Reihe nach: 2023 hat der Staat bei der Vergabe öffentlicher Aufträge und Dienstleistungen eine Auftragsprämie eingeführt. Diese kann bis zu zwei Prozent der Auftragssumme betragen und geht an die beteiligten Mitarbeiter. Ende 2024 hat das Land festgelegt, dass Führungskräfte nicht in den Genuss der Prämie kommen. Die aufgrund des Führungskräftegesetzes und der Ämtereinstufung festgelegten neuen Gehälter seien auch deshalb so hoch ausgefallen, weil sie „allumfassend“ sind, d.h. Überstunden, Außendienste und zum Gutteil auch Freiberuflerzulagen abdecken.<h3> Lohnelemente auch für Führungskräfte</h3> Inzwischen hat der Staat seine eigenen Vorgaben aber aufgeweicht: Die Auftragsprämie steht unabhängig von anderen Lohnelementen auf jeden Fall auch den Führungskräften zu – und das Land muss nolens volens nachziehen – und zwar nicht nur für technische Führungskräfte, sondern auch für Spitzenbeamte im Verwaltungsbereich. <h3> Land zieht die Reißleine</h3>Das Land aber zieht diesmal bei erneuten Lohnzuckerln für Spitzenbeamte die Reißleine: „Wir werden in unserem Beschluss so restriktiv wie möglich vorgehen. Man kann nicht zweimal die Hand aufhalten“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Prämie soll in erster Linie an die Mitarbeiter in den Ämtern gehen. „Zuerst muss allen Mitarbeitenden die Übernahme des entsprechenden Auftrags angeboten werden. Erst wenn sich niemand bereit erklärt, kann die Führungskraft diese Aufgabe ersatzweise übernehmen“, sagt Generaldirektor Alexander Steiner. Zudem werde der Prozentsatz vorab festgelegt, die Summe gedeckelt. <BR /><BR />Keine gute Figur macht der Rat der Gemeinden. Noch unter alter Führung ist er mit einer Musterverordnung vorgeprescht, in der Führungskräften bis zu zwei Prozent Auftragsprämie zugestanden wird. Die meisten Gemeinden haben diese Musterverordnung brav genehmigt. Jetzt aber brodelt es unter den Bürgermeistern. „Bei einem Kindergarten um sieben Millionen sind zwei Prozent 140.000 Euro. Es war von einem allumfassenden Gehalt die Rede, doch damit können Gemeindesekretäre ihr Gehalt theoretisch verdoppeln“, heißt es. In Anbetracht der hohen Summen an öffentlichen Geldern sei eine Korrektur dringend notwendig.<h3> Laut Oberstaller Kommunikationsproblem</h3> Der neue Gemeinden-Chef Dominik Oberstaller spricht von einem „Kommunikationsproblem: Es hieß, wir müssen die Staatsregel übernehmen“. Jetzt aber warte man ab, was das Land beschließt und werde sich dann anpassen. „Entweder ein Gehalt ist allumfassend oder es ist es nicht. Man kann Beschlüsse einer Gemeinde auch widerrufen“, so Oberstaller.