Die Gefängnisgalerie Kaltern feiert am heutigen Donnerstag das 20-jährige Bestehen mit einem Festakt im Garten des Kapuzinerklosters neben der Galerie. Dazu folgendes Interview mit der Präsidentin Irene Hell.<BR /><BR /><b>Das ehemalige Gefängnis des Bezirksgerichts in Kaltern wurde Anfang der 1970er-Jahre aufgelassen. Wie kam es dazu, die Räume als Kunstgalerie zu nutzen?</b><BR />Irene Hell: Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Komplex – bestehend aus dem Gefängnis und der Gefängniswärterwohnung – nach 30-jähriger Verwahrlosung saniert und einer neuen Zweckbestimmung zugeführt. Der sozio-sanitäre Sprengel, Ambulatorien und ein Seniorentreff sind eingezogen. Der Trakt mit den Gefängniszellen war unter Denkmalschutz: Die Raumhöhen und der Zugang erfüllten nicht die Voraussetzungen für ein öffentliches Amt. So ist die Idee, eine kleine Kunstgalerie einzurichten, geboren. Die Zellen mit den Originaltüren, welche immer noch über eine kleine Durchreiche für das spärliche Essen verfügen, haben ein besonderes Flair. Künstler begeistern sich immer wieder, in diesen Zellen auszustellen.<BR /><BR /><b>Die Galerie „Gefängnis Le Carceri“ präsentiert Kunst seit 2006. Seit Eröffnung der Galerie wurden wie viele Ausstellungen ausgerichtet?</b><BR />Hell: Seit Eröffnung der Galerie im Juli 2006 wurden 76 Ausstellungen zeitgenössischer Kunst von 154 Künstlern – ursprünglich vom Kulturassessorat der Gemeinde Kaltern und seit 2011 von einem eigens gegründeten Verein – ausgerichtet. Die Exponate erstrecken sich von Grafiken, Malerei, Skulpturen, Collagen, handwerklichen Objekten bis hin zu Lichtkunst an der Außenfassade in der Pandemiezeit und vielem anderen mehr. Unser Konzept differenziert uns von anderen kleinen Galerien in der Peripherie: Ein Kuratoren-Team – bestehend aus Helga von Aufschnaiter, Eva Gratl, Paul Thuile, Andrea M. Varesco, Verena Dissertori, Rita Gratl, Maria Dietl, Christian Pernter und Irene Hell – lädt einen Künstler oder eine Künstlerin aus Südtirol ein, mit einem aus dem Ausland oder anderen italienischen Provinz kommenden Partner oder Partnerin eine Ausstellung auszurichten. Die Besonderheit an diesem Konzept ist, dass so zwischen den Künstlern ein Dialog entsteht, der auch das Motto der Galerie Gefängnis Le Carceri ergibt: 1 + 1 = 1 ZWEI Künstler EINE Ausstellung. Die Zellen als Ausstellungsräume „zwingen“ das Künstlerpaar zu einem besonderen Zusammenspiel.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1204641_image" /></div> <BR /><BR /><b>Was ist zum heurigen Jubiläum geplant? </b><BR />Hell: Unsere Einladungskärtchen, die bereits Sammlerwert haben, sind heuer mit einem 20-Jahre-Galerie-Emblem versehen, und am Donnerstag, 28. August, werden wir mit Künstlerinnen und Künstlern, unseren Sponsoren und den „Fans“ der zeitgenössischen Kunst auf das Jubiläum anstoßen. Vertreter der Dorf- und Landespolitik haben ihr Dabeisein zugesagt. Umrahmt wird die Veranstaltung mit guter Musik und, für Kaltern obligatorisch, mit einem guten Glas Wein.<BR /><BR />20-Jahre Galerie GefängnisLeCarceri: Eröffnung der Ausstellung mit Willy Verginer und Martin Kargruber am Donnerstag, 28. August, um 19 Uhr in der Gefängnisgalerie mit anschließender Jubiläumsfeier im naheliegenden Garten des Franziskanerklosters.<BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Sie haben Fehler entdeckt? Geben Sie uns gerne Bescheid!</a>