70 Jahre Südtiroler Kulturinstitut: „Da bin ich glücklich, weil ich Flügel an den Füßen bekomme“ - Bildung

Und damit bleibt die Institution ihrem Auftrag treu: eine kulturelle Brücke zwischen Südtirol und dem restlichen deutschen Kulturraum zu schaffen. Anlässlich des Jubiläums haben wir bei Schauspielern, Veranstaltungspartnern und beim Publikum nachgefragt, was sie mit dem Südtiroler Kulturinstitut verbindet. Eine Frage an Jeanette Hoffmann Was fällt Ihnen zuallererst ein, wenn Sie an das Südtiroler Kulturinstitut denken? Jeanette Hoffmann: Zuallererst denke ich an das JUKIBUZ ein ästhetischer Ort für Kinder- und Jugendliteratur, an dem literarische Geselligkeit gelebt wird und Kinder in eine literale Kultur hineinwachsen. Literatur ist deswegen so zentral für die kindliche Entwicklung, weil sich in ihr die ganze Welt in all ihren Erscheinungsformen und Möglichkeiten offenbart, Kinder in der Begegnung mit ihr sprachliche, mediale und narrative Muster kennenlernen und sich einen multilingualen und interkulturellen Geschichtenfundus aufbauen können. Als Kooperationspartner der von mir geleiteten EduSpace KinderLiteraturWerkstatt (unibz) schätze ich das JUKIBUZ mit seiner vielfältigen, engagierten und wertvollen literaturpädagogischen Arbeit sehr und wünsche mir, dass die Studierenden, die wir an der Universität ausbilden, dessen Programm in ihrer zukünftigen Berufspraxis als Kindergärtnerinnen und Grundschullehrer mit ihren Kindergruppen und Klassen gewinnbringend nutzen werden. Fünf Fragen an Leslie Malton Was fällt Ihnen zuallererst ein, wenn Sie an das Südtiroler Kulturinstitut denken? Leslie Malton: Herzlichkeit, Verwöhnung, ein sehr zugeneigtes Publikum und Feiern bis in die Nacht im schönsten Ambiente! Welches Wort beschreibt aus Ihrer Sicht das Südtiroler Kulturinstitut am treffendsten, und warum? Malton: Austausch. Jede ausgesprochene Einladung war ummantelt mit einer freudigen Neugier auf Neues, gepaart mit der stolzen Vermittlung der eigenen Südtiroler Kultur. Welche Veranstaltung des Südtiroler Kulturinstituts werden Sie so schnell nicht vergessen? Malton: Als das Hamburger St. Pauli Theater mit &bdquo;Die Wahrheit“ eingeladen wurde. Und was macht das Südtiroler Kulturinstitut aus Ihrer Sicht unverwechselbar? Malton: Nicht nur die hingebungsvollen und interessierten Menschen, die ich durch das Kulturinstitut kennenlernen durfte, sondern auch die großartige Landschaft und Natur in Bozen und Oberbozen, machen diesen Ort für mich so unverwechselbar. Und welche Rolle spielt die Institution für Sie persönlich? Malton: Ich bin da glücklich, weil ich Flügel an den Füßen bekomme. Und wenn ich mich auch noch künstlerisch in Südtirol ausleben darf, kann mir kaum etwas Besseres passieren! Zwei Fragen an Sabine Raffeiner Welches Wort beschreibt aus Ihrer Sicht das Südtiroler Kulturinstitut am treffendsten, und warum? Sabine Raffeiner: Kulturwerkstatt: Da es mit seinem Veranstaltungsprogramm den Menschen im Land Kultur in verschiedenen Ausdrucksformen vermittelt und somit das kulturelle Leben maßgeblich mitgestaltet. Und welche Veranstaltung werden Sie so schnell nicht vergessen? Raffeiner: Persönlich nehme ich seit 40 Jahren an &bdquo;Tanz Bozen“ teil. Das Kulturinstitut hat nunmehr seit vielen Jahren die Organisation des Kursteils innerhalb des Tanzfestivals übernommen. Da Tanz meine Leidenschaft ist, bin ich sehr dankbar für diese Veranstaltung. Viele Tänzer und Tänzerinnen unseres Landes bekommen hiermit die Möglichkeit, sich vor Ort mit international renommierten Dozenten in verschiedenen Tanzrichtungen fortzubilden. Es ist wohl diese, unter vielen anderen, die mir ewig in Erinnerung bleiben wird! Zwei Fragen an Peter Karlhuber Was fällt Ihnen zuallererst ein, wenn Sie an das Südtiroler Kulturinstitut denken? Peter Karlhuber: Da ist der kleine Olivenbaum zusammen mit dem Sgrafitto von Walther von der Vogelweide auf dem Vorplatz zum Kulturinstitut. Zeichen für kulturelle Begegnungen, die hier immer wieder glücken. Und welche Rolle spielt das Südtiroler Kulturinstitut für Sie persönlich? Karlhuber: Nach 10 Minuten war er schon wieder weg, sagte man mir, als ich, vor mehr als 30 Jahren, wegen einer Recherche zu einer Lesereise Thomas Bernhards in Südtirol ins Kulturinstitut kam. Der mürrische Autor hatte wegen eines knarrenden Bodenbretts seine Lesung nach wenigen Minuten abgebrochen. Mein Kontakt mit dem Kulturinstitut hingegen hatte Bestand. Einer herzlich-kreativen Zusammenarbeit entsprangen eine Reihe von Kunst- und Literaturausstellungen zu Stifter, Schnitzler, Zweig, Bernhard, Handke, Horvath, Aichinger usw…, die ich als Gestalter begleiten durfte. Eine große Sympathie verbindet mich mit der Institution und den Menschen, denen ich hier begegnet bin. Kein knarrendes Bodenbrett könnte diese Liebe trüben. Fünf Fragen an Sharon Booth Woran denken Sie, wenn sie &bdquo;Südtiroler Kulturinstitut“ hören? Sharon Booth: Das Waltherhaus, seine wunderbaren Fahnen, das nette Café, das einladende Theater und die freundlichen Menschen. Welches Wort beschreibt aus Ihrer Sicht das Südtiroler Kulturinstitut am treffendsten, und warum? Booth: Vielseitigkeit! Von Theater, Brass über Bücher bis hin zu Ballett: Das Südtiroler Kulturinstitut hat so viele verschiedene Angebote und erreicht damit ein buntes Publikum. Und welche Veranstaltung des Südtiroler Kulturinstituts werden Sie so schnell nicht vergessen? Booth: Natürlich TANZ BOZEN! Es ist das beste Tanzfestival, das ich je erlebt habe. Ich war in den vergangenen 13 Jahren Teil des Teams, seit 9 Jahren bin ich künstlerische Leiterin der Tanzkurse während des Festivals. Tanz Bozen war und ist immer mein Highlight des Jahres! Was macht das Südtiroler Kulturinstitut aus Ihrer Sicht unverwechselbar? Booth: Die Menschen sind wunderbar, freundlich, voller Ressourcen, sie genießen sichtbar ihre Arbeit. Das ist es, was das Südtiroler Kulturinstitut großartig macht. Und welche Rolle spielt das Südtiroler Kulturinstitut für Sie persönlich? Booth: Ich würde sagen, es ist eine Art wechselseitige Bewunderung: Ich liebe sie und sie lieben mich.