Landesrätin Kasslatter Mur gab ihrer Zufriedenheit darüber Ausdruck, dass diese jährliche Tagung heuer erstmals vom Landesamt für Weiterbildung und vom Landesamt für Bibliotheken und Lesen gemeinsam veranstaltet wird. Denn: Die beiden kapillaren Netze der Bibliotheken und der Bildungsausschüsse, Bildungshäuser und Bildungseinrichtungen in Südtirol seien eng miteinander verknüpft. "Beide Netze sind der Vision verpflichtet, dass die Menschen bis in die kleinen Ortschaften und Gemeinden hinaus Zugänge zur Kultur im weiteren Sinne finden können, um für ihre Lebensgestaltung und ihre Lebenszufriedenheit davon zu profitieren", unterstrich sie.Lange Zeit habe die Beschäftigungsfähigkeit an allererster Stelle gestanden, wenn es um die Ziele von Bildung und Weiterbildung ging. Dieses Ziel bleibe selbstverständlich – vor allem im Rahmen der beruflichen Weiterbildung – weiterhin gültig. "Im Mittelpunkt unserer Angebote und Überlegungen sollte aber vor allem stehen, dass in Südtirol eine gesellschaftliche Dialogkultur entsteht und wächst, die von mündigen und selbstverantwortlichen Bürgerinnen und Bürger getragen wird, die an die Möglichkeit der Mitgestaltung glauben und sie auch nutzen. Menschen, die Zivilcourage und autonomes Handeln im Alltag leben und andere darin bestärken", so die Landesrätin.Man dürfe sich nicht zufrieden geben, "weil alles gut und erprobt läuft und finanziert werden kann." Vielmehr gelte es, "am Ball zu bleiben und sich den eigenen blinden Flecken zu stellen." Damit dies gelingen kann, sollte von beiden Bereichen, den Bibliotheken und den Bildungsinstitutionen, ein Innovationsschub ausgehen als Ergebnis konstruktiver Veränderungsprozesse. In den vergangenen Monaten haben sich die Bildungseinrichtungen erstmals mit einer gemeinsamen Resolution an die Bildungs-Landesrätin gewandt: Dies verstehe sie vor allem auch "als Botschaft, dass sich der Weiterbildungsbereich auch seiner Verantwortung zur Selbstreflexion und der Veränderung stellt; ein solcher Prozess ist nötig, um die Rolle der wichtigen vierten Säule unseres Bildungssystems zu gestalten und zu schärfen und die Ressourcen so gut wie möglich einzusetzen", erklärte Kasslatter Mur.Sie sei "sehr froh darüber, dass die Vertreterinnen und Vertreter der Weiterbildungsorganisationen auf meine Einladung hin im kommenden Jahr gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ressort und in der Abteilung für Kultur einen gezielten Entwicklungsdialog aufnehmen werden; in diesen Dialog sollen auch die Freie Universität Bozen, die Eurac und andere einschlägige Institutionen eingebunden werden, weil es uns um die ganze Bildungs- und Weiterbildungslandschaft geht." Gemeinsam werde man daran arbeiten, den Stellenwert der Weiterbildung in der Südtiroler Bildungslandschaft zu fördern und die positive Wahrnehmung der Weiterbildungseinrichtungen bei der Bevölkerung zu erhöhen, schloss die Landesrätin.