Am Montagabend steht eine Exkursion in spanische Einflüsse in der Italienischen Musik des 16. Jahrhunderts auf dem Programm. Spanische und italienische Musiker des 16. Jahrhunderts weisen verblüffende stilistische Ähnlichkeiten auf. Die gebräuchlichsten Instrumente waren in Spanien die tecla („Klaviatur“, das heißt Cembalo oder Orgel) und die vihuela, ähnlich einer modernen Gitarre, aber auch der in der<BR />italienischen Renaissance verwendeten Laute. <BR /><BR />Evangelina Mascardi, 1977 in Buenos Aires geboren, hat sich nach dem Erhalt des Diploms in klassischer Gitarre auf dieses Instrument spezialisiert und ist gemeinsam mit Maurizio Croci im Programm Milano Spagnola im Merkantilgebäude zu erleben.<BR /><BR />Der am Donnerstag folgende 3. Termin im Programm des Festival verspricht ein besonderer zu werden, gastiert doch mit der Capella Savaria das sicher bekannteste ungarische Ensemble, das sich auf historische Aufführungspraxis spezialisiert hat. Eine musikphilologisch fundierte Wiederbelebung des barocken und klassischen Repertoires ist dem 1981 von Pál Németh gegründeten Ensemble ein zentrales Anliegen.<BR /><BR />Seit 1999 und auch am Montagabend in Bozen steht die Capella Savaria unter der Leitung von Zsolt Kalló. So steht auch das in Bozen zur aufkommende Programm im Zeichen eines besonderen Zugangs zu den gespielten Tänzen aus Ungarn und anderen Ländern. In vielen Volkstänzen sind Echos der Zigeunermusik, des späten neapolitanischen Stils und der Wiener Klassik wahrnehmbar.<BR /><BR />Die Stilmischung wirft viele Fragen nach dem wahren musikalischen Erbe dieser Tänze auf - auch was die Verbreitung und die Interferenzen zwischen mündlicher Überlieferung und Kunstmusik betrifft.<BR /><BR /><b>Termine</b><BR /><BR />Montag, 2.August 2021, 20:30 Uhr, Merkantilgebäude, Silbergasse, Bozen<BR />Milano Spagnola<BR />Evangelina Mascardi, Vihuela<BR />Maurizio Croci, Cembalo<BR /><BR />Donnerstag, 5. August 2021, 20:30 Uhr, Pfarrkirche Maria in der Au, Bozen<BR />Dances of nations and Hungarian dances<BR />Capella Savaria<BR />Zslot Kallò, Konzertmeiste