Wir sprachen mit Rut Bernardi, Vorsitzende der Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung (SAAV) die die Organisatorin des Lyrikfestivals übernommen hat.<BR /><BR /><b>Wie kam es zu diesem Lyrikfestival?</b><BR />Rut Bernardi: Vor einem Jahr trat Carlo Suani vom ladinischen Kulturassessorat an mich heran mit der Idee eines rätoromanischen zeitgenössischen Lyrikfestivals und sicherte die volle Unterstützung zu, wenn die SAAV es organisieren würde.<BR /><BR /><b>Also hat es die SAAV in Angriff genommen?</b><BR />Bernardi: Die Idee gefiel uns und dank einer im Oktober geschaffenen Stelle bei SAAV konnte es umgesetzt werden. Unsere Mitarbeiterin Johanna Voss konnte unter anderem mit der Organisation des Festivals betraut werden.<BR /><BR /><b>Was ist die Idee hinter dem Lyrikfestival?</b><BR />Bernardi: Die Idee war ganz klar von Carlo Suani formuliert worden. Sie sieht vor, durch das Festival der rätoromanischen zeitgenössischen Poesie einen Schubs zu geben. Es sollte eine Anregung geschaffen werden zu schreiben und durch die Übersetzung der Werke eine Verbindung mit den zwei Sprachen, Deutsch und Italienisch, herzustellen. Außerdem soll das Festival die Möglichkeit bieten, einen Austausch mit anderen Autoren zu haben und natürlich um Kontakte zu knüpfen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-59506768_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>Welche Autoren und Autorinnen nehmen an dem Festival teil, bzw. wie wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ausgewählt?</b><BR />Bernardi: Pro Gebiet wurde ein Literaturwissenschaftler ausgewählt, der die jeweils 5 Autoren und Autorinnen aus Graubünden, Ladinien und dem Friaul ausgewählt hat. Eine besondere Herausforderung war, dass die Autoren zeitgenössische Gedichte präsentieren mussten, die noch nicht veröffentlicht wurden. Es wurde versucht, Idiome, Alter, Geschlecht uvm. zu berücksichtigen. Zudem wurde jeweils ein Liedermacher aus den 3 beteiligten Sprachräumen ausgewählt. <BR /><BR /><b>An den beiden Festivaltagen lesen die Autoren ihre Werke in ihrem Idiom vor, können Sie uns verraten, welche Themen da beleuchtet werden?</b><BR />Bernardi: Zunächst muss gesagt werden, dass die Autoren und Autorinnen ihre Gedichte alle in ihrem Idiom und in einer Übersetzung vortragen. Zudem wurden alle Gedichte ins Deutsch und ins Italienisch übersetzt, sodass alle Festivalbesucher den Inhalt verstehen können. <BR />Die Themenvielfalt reicht von TikTok und YouTube bis hin zu Kindheitserinnerungen.<BR /><BR /><b>Was erwartet die Besucher des Lyrikfestivals?</b><BR />Bernardi: Es handelt sich um ein sehr niederschwelliges Festival. Jeder ist herzlich willkommen. Es werden 2 Tage der Literatur werden mit 15 Autoren und Autorinnen aus Ladinien, Graubünden und dem Friaul, welche ihre Texte lesen und dabei von 3 Literaturkritikern vorgestellt und kommentiert werden. Dazu gibt es Livemusik von den Liedermachern aus den 3 beteiligten Sprachräumen. Am Freitag findet im Anschluss an die Lesungen noch eine Podiumsdiskussion statt. Abschluss findet der Tag mit einem vom Schweizer Konsulat aus Mailand gesponsorten Buffet. Nach den Lesungen am Samstag findet noch ein runder Tisch statt sowie ein Abschlusskonzert mit allen 3 Liedermachern. <BR /><BR /><BR />ZUM FESTIVAL<BR /><BR /> In der Stadtbibliothek von Brixen findet am 12. und 13. Mai das Lyrikfestival „Alpine Poesie der Gegenwart“ statt. Aus den 3 rätoromanischen Sprachinseln werden jeweils 5 Autoren und Autorinnen unveröffentlichte Gedichte in ihrem Idiom und in einer deutschen oder italienischen Übersetzung vortragen. Alle Gedichte werden auch im Original auf Rumanc/Ladin/Furlan und in den Übersetzungen auf Deutsch und auf Italienisch in gedruckter Form als Buch veröffentlicht (Edition Raetia). <BR /><BR /> Moderiert wird das Festival von Mateo Taibon. Veranstalter sind die Südtiroler Autorinnen und Autorenvereinigung (SAAV), das europäische Zentrum für Literatur und Übersetzung ZeLT mit Unterstützung der Abteilung für ladinische Bildung und Kultur der Provinz Bozen, des Kanton Graubündens, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, des Schweizer Konsulats in Mailand, ARLeF – Agjenzie Regional pe lenghe furlane und der Stadtbibliothek Brixen. <BR /><BR />Das Festival kann auch via Livestream mitverfolgt werden: microfilmdigital.it/live<BR />