Karl Felix Wolff hat die mündlichen Erzählungen gesammelt, aufgeschrieben und damit vor dem Vergessen gerettet. Der Unternehmer und begeisterte Comic-Leser und -Sammler Zeno Kastlunger aus St. Vigil hat die Sage der Fanes aus den Schubladen der Volkskundler hervorgeholt, um sie in jene Sprache zu übertragen, die ihr vermutlich am besten gerecht wird – in die bilderreiche Sprache der Comics.Kastlunger arbeitete zusammen mit einem der besten Comic-Texter Italiens Federico Memola und dem aufsteigenden Comic-Zeichner Federico Vicentini. Über drei Jahre lang arbeiteten sie an den Vorlagen.Die ursprünglichen, etwas sperrigen und heute schwer zugänglichen Texte von Karl Felix Wolff mussten in ein auch für das Auge spannendes, packend zu lesendes Comic verwandelt werden. Die Geschichten um Prinzessin DolasillaDas Leitmotiv ist im Wesentlichen bekannt: Prinzessin Dolasilla gelangt in den Besitz wundersamer Waffen, mit denen sie jeden Feind besiegen und ihre unglaublichen Abenteuer erfolgreich bestreiten kann.Aber dann trifft die kriegerische Fanes-Prinzessin auf Ey De Net, den König eines benachbarten, friedfertigen Volkes, und später auch noch auf den furchterregenden Spina de Mul, den bösen Zauberer, der es auf ihren Schmuck abgesehen hat.Wird es Dolasilla gelingen, hin- und hergerissen wie sie ist zwischen ihrer Mission, eine unerschrockene Kriegerin sein zu müssen, und ihren romantischen Träumen, den vielfältigen Gefahren zu trotzen und ihr Glück zu finden?Vielfältiges RepertoireIm reichen Fundus von Karl Felix Wolff konnte Federico Memola aus dem vollen Schöpfen. Die Sagen rund um jenes Volk, das in der Bronzezeit etwa dort gelebt haben soll, wo sich heute der Naturpark Fanes-Sennes-Prags befindet, sind vielfältig. Im Laufe der Geschichte wurden die Erzählungen in der mündlichen Überlieferung immer weiter ausgedehnt, mit immer neuen Details angereichert, um irgendwann zum ladinischen Epos zu werden.Südtirol „comicreif“ machenLadinien und Südtirol haben sich bislang nicht als Land der Comics ausgezeichnet. Dies sollte sich mit dieser Publikation ändern. Erste Reaktionen in der Fachwelt und Comic-Community deuten darauf hin, dass „Das Reich der Fanes“ auch über die Landesgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgen wird.Paul Videsott, Dekan an der Freien Universität Bozen und Studienfreund von Zeno Kastlunger, arbeitet bereits an der ladinsichen Fassung des Comics, im Frühjahr nächsten Jahres wird es „Il Regno di Fanes“ auch in deutscher Sprache geben.stol