13 menschliche Skelette, Überreste von 3 Pferden und ausgezeichnet erhaltene Grabbeigaben verschiedener Herkunft: Das Gräberfeld, das in der Nähe einer Römerstraße bei Ulm entdeckt wurde, gilt als eines der bedeutendsten Alemannengräber in Deutschland.Es setzt sich aus Einzel- und Mehrfachgräbern zusammen. Archäologen hatten bereits an den verschiedenen Fundschichten abgeleitet, dass die Personen nicht gleichzeitig bestattet worden waren. Bisher wusste man, dass es sich dabei um ranghohe Krieger und ihr Gefolge handelte, die molekulargenetischen Untersuchungen bringen nun neue Details über die Bestatteten und ihre letzte Ruhestätte ans Licht. Ein Mehrfachgrab. - Foto: Eurac Research Rekonstruktion der mütterlichen und väterlichen Verwandtschaft Mithilfe der DNA-Analyse rekonstruierten die Forscher sowohl die mütterliche als auch die väterliche Verwandtschaft. Anhand von Zahnproben stellten die Wissenschaftler fest, dass fünf der Individuen in erster oder zweiter Linie miteinander verwandt waren.Darüber hinaus zeigen die Bestatteten unterschiedliche genetische Herkunftsmuster, die Wurzeln im mediterranen beziehungsweise nordeuropäischen Raum andeuten. „Diese Ergebnisse belegen bemerkenswerte, überregionale Kontakte. (…)“, erklärt Niall O´Sullivan, der am Forschungszentrum Eurac Research promoviert und einen Teil der Analysen am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena durchgeführt hat.Interessante Grabbeigaben Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Grabbeigaben fränkischen, langobardischen und byzantinischen Ursprungs, mit denen die Mehrfachgräber ausgestattet waren. Deren vielfältige Herkunft in Kombination mit den neuen genetischen Daten deuten auf eine kulturelle Offenheit hin. Ein Kamm als Grabbeilage. - Foto: Eurac Research Neben der Verwandtschaftsanalyse unterzogen die Forscher die Individuen auch einer molekularen Geschlechtsbestimmung. Eines der Skelette wies nämlich einen grazilen Körperbau auf und konnte daher nicht sicher als männlich oder weiblich bestimmt werden.Der wissenschaftliche Artikel ist kürzlich als Titelgeschichte im Fachjournal „Science Advances“ erschienen.stol