Knapp 20 Jahre nach ihrem Tod wird dem Ehepaar in St. Ulrich eine Gedächtnisausstellung gewidmet.<BR /><BR />Rudolf Moroder, Jahrgang 1913, war in St. Ulrich auch ein Wegbereiter für die künstlerische Entwicklung in der ersten Nachkriegszeit. Als Präsident des Kreises der Kulturschaffenden in St. Ulrich (1945-1953) strebte er eine intensive Ausstellungstätigkeit an, um die Kreativität und den Dialog zu fördern. Das Bedürfnis nach Erneuerung brachte 1953 eine Gruppe von 13 Künstlern, welche mit dem Geist der Gegenwart beseelt waren, in Bewegung. <BR /><BR />In der Folge wurde dann 1957 die Gruppe Ruscél (Tau) gegründet und offiziell eingetragen.<BR /><BR />In Finy Martiner fand Rudolf Moroder eine kongeniale Partnerin, die ohnehin eine spezielle Persönlichkeit darstellte, war sie doch trotz aller Hindernisse eine der ersten Grödner Frauen, die sich zur Bildhauerin ausbilden ließen. Finy Martiner-Moroder blieb zeitlebens eine freie Seele, war auch in ihrer Arbeitsweise und auch in der Thematik ihrer Skulpturen eine der Vorreiterinnen der Emanzipation. <BR /><BR />Szenen aus dem Alltag und aus dem realen Leben wie Mutter mit Kind, Frauen im Dialog, Frauen bei der Arbeit, spielende Gruppen kennzeichnen ihr Schaffen, wobei sie sich auch verschiedensten Techniken widmete, so der Arbeit mit anderen Materialien wie Ton, Keramik, Batik, Bronze und Linoldruck und den damit verbundenen Techniken der Darstellung. Ihre Skulpturen sind minimalistisch und abstrahiert modelliert, aber zeigen körperliche, gesellschaftliche und geistige Vorgänge und unterstreichen ihren persönlichen Gestaltungswillen.<BR /><BR />Rudolf Moroder-Rudolfine und Finy Martiner Moroder waren beide Mitglieder des ursprünglichen Ausstellungsvereins St. Ulrich (später Kreis der Kunstschaffenden) und ab 1957 auch Mitglieder der Gruppe Ruscél. Seit 1949 waren sie auch Vollmitglieder des Südtiroler Künstlerbundes und dadurch im Kreis vieler Kunstschaffender gut integriert.<BR /><BR />Rudolf und Finy nahmen an Ausstellungen des Kreises der Kunstschaffenden und der Gruppe Ruscél, St. Ulrich, und des Südtiroler Künstlerbundes in St. Ulrich, Brixen, Bozen, Meran, Neumarkt, Eppan, Feldthurns, Innsbruck, Salzburg, München, Florenz, Graz, Venedig teil. Für ihr Schaffen wurden sie international mit Preisen und Diplomen ausgezeichnet.<BR /><BR />Am morgigen Freitag wird um 18 Uhr im Kulturhaus eine Gedächtnisausstellung über das unvergessene Künstlerpaar eröffnet.