In der Kategorie „Challenge“ darf sich das Ensemble unter der Leitung von Hans Finatzer seit Samstag Europameister 2025 nennen, und für den Soloposaunisten Julius Michael Waldner gab es auch noch einen Sonderpreis. <BR /><BR />Einmal im Jahr trifft sich das Who-is-who der europäischen Brassband-Szene zum musikalischen Wettstreit. Heuer war das norwegische Stavanger Austragungsort dieser besonderen Veranstaltung. Mittendrin im Geschehen: neuerlich die Brass Band Überetsch-Bozen mit ihren 36 Mitgliedern. <BR /><BR />„Das dritte Mal waren wir heuer dabei“, erzählt der künstlerische Leiter Hans Finatzer. Geschafft hat man es bislang immer auf das Stockerl, bei der Ausgabe 2025 gelang aber der absolute Triumph: Die Brass Band kehrte gestern als Europameister 2025 in der Kategorie „Challenge“ nach Südtirol zurück. Mit 96 von 100 Punkten konnte sich die Formation gegen zwei Konkurrenten erfolgreich durchsetzen. Zudem hat Soloposaunist und Obmann Julius Michael Waldner auch noch die Solistenwertung gewonnen. <BR /><BR /> <video-jw video-id="9jcSKxxh"></video-jw> <h3> Seit März für Auftritt in Stavanger geprobt</h3>„Wir sind total glücklich“, sagt Finatzer, der seit 16 Jahren am Dirigentenpult der „Band“ steht. In der Südtiroler Blasmusikszene hat er einen klingenden Namen. Dem Zufall überlässt er in den Probephasen wenig bis gar nichts. „Seit März haben wir auf den Auftritt in Stavanger hingeprobt. Zu spielen sind ein selbst gewähltes Stück und ein Pflichtstück“, so der Dirigent. Letzteres ist meist eine Auftragskomposition aus dem Austragungsland. <BR /><BR />Die Noten für das Stück trudeln erst wenige Wochen vor dem Wettbewerb bei den Teilnehmern ein. „Da muss dann genau und präzise gearbeitet werden“, sagt Finatzer. Er hat daher jede Probe aufgezeichnet, anschließend analysiert und seine Anmerkungen dann den jeweiligen Registern mitgeteilt. „Diese Arbeit hat sich gelohnt, denn in der Bewertung der Jury wurde insbesondere der homogene Klang gelobt, was das Ergebnis der präzisen Vorbereitungszeit ist“, sagt er. <h3> Mentaltraining auch am Stundenplan der Probenphase</h3>Natürlich brauche es bei derartigen Wettbewerben auch immer die notwendige Portion Glück und mentale Stärke. Das Glück lässt sich zwar nicht trainieren, aber die Resilienz: Mentaltraining stand daher auch am Stundenplan der Probenphase. <BR /><BR />Auf den Punkt genau müssen die Musikantinnen und Musikanten die Leistung abrufen. 35 Minuten sind für den Auftritt vorgesehen. „Das ist ein immenser Druck, der ausgehalten werden muss.“ Die Mitglieder der Brass Band – der Jüngste ist 13, der Älteste 59 – haben die „Performance“ auf alle Fälle bravourös gemeistert.<h3> „Ansporn den eingeschlagenen Weg weiterzugehen“</h3> „Ich bin sehr stolz und verspüre eine große Genugtuung“, sagt Finatzer. Es sei sehr erfreulich, dass mit ambitionierten Laien in Zusammenarbeit mit Studenten des Konservatoriums und einigen diplomierten Musikern derartige Leistungen vollbracht werden könnten. „Das ist ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und dran zu bleiben.“ <BR /><BR />Die Südtiroler sind obendrein nicht nur mit zwei Pokalen nach Hause zurückgekehrt, sondern mit vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen, denn was sich in Stavanger den strengen Juroren gestellt hat, das ist tatsächlich die Crème de la Crème der europäischen Brassband-Szene. „Da lässt sich viel mitnehmen“, sagt Finatzer.