Die britisch-deutsche Produktion „The Grand Budapest Hotel“, in der neben Ralph Fiennes und Tilda Swinton auch der Österreicher Karl Markovics einen Gastauftritt hat, ist ebenso wie „Birdman“, in der Michael Keaton als alternder Hollywoodstar um Ruhm und Integrität kämpft, sowohl in der Königskategorie „Bester Film“ als auch für die beste Regie nominiert.Eine Ehre, die auch Richard Linklater mit seinem Zwölfjahresprojekt „Boyhood“ und Morten Tyldum mit „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ zuteilwird. Beide Filmemacher sind – ebenso wie Bennett Miller für „Foxcatcher“ – erstmals für einen Regie-Oscar nominiert.Acht Anwärter in der Königskategorie "Bester Film"Um den Titel „Bester Film“ rittern heuer acht Werke, darunter auch „The Imitation Game“ über das Mathe-Genie und „Enigma“-Codeknacker Alan Turing, das es auf acht Nennungen bringt, sowie die jeweils sechsfach nominierten Filme „Boyhood“ und „American Sniper“ von Clint Eastwood.Auf fünf Nennungen kommen das Stephen-Hawking-Drama „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ von James Marsh, der Musikfilm „Whiplash“ von Damien Chazelle, der Boxthriller „Foxcatcher“ sowie das Weltraumepos „Interstellar“ von Christopher Nolan."Bester Hauptdarsteller"Die Hoffnungen des zweifachen Oscarpreisträgers Christoph Waltz, der für seine Rolle des Walter Keane in Tim Burtons „Big Eyes“ heuer für einen Golden Globe nominiert war, haben sich dagegen nicht erfüllt. In der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ rittern stattdessen u.a. Eddie Redmayne als Stephen Hawking in „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ und Benedict Cumberbatch als Alan Turing in „The Imitation Game“ um die begehrte Trophäe.Bradley Cooper ist als Scharfschütze in „American Sniper“ indes nach „Silver Linings Playbook“ (2013) und „American Hustle“ (2014) zum dritten Mal in Folge nominiert. Bradley Cooper, Benedict Cumberbatch, Steve Carell, Michael Keaton und Eddie Redmayne - Foto: Reuters"Beste Hauptdarstellerin"Bei den Hauptdarstellerinnen kann die zum fünften Mal nominierte Julianne Moore als Alzheimerkranke in „Still Alice“ auf ihren ersten Oscar hoffen.Bereits einen Academy Award haben ihre Konkurrentinnen Marion Cotillard („Zwei Tage, eine Nacht“) und Reese Witherspoon („Wild – Der große Trip“). Nicht ihren Favoritenrollen gerecht wurden Jennifer Aniston („Cake“) und Jake Gyllenhaal („Nightcrawler“). Meryl Streep, Keira Knightley, Emma Stone, Laura Dern und Patricia Arquette - Foto: ReutersÜber seine bereits siebente Oscar-Nominierung, die erste seit 1999, kann sich der 84-jährige Robert Duvall (Oscar 1984 für „Zivilprozess“) freuen. Er ist für seine Darstellung eines des Mordes angeklagten, pensionierten Richters in „The Judge“ in der Sparte „Bester Nebendarsteller“ neben u.a. Ethan Hawke („Boyhood“) und J.K. Simmons („Whiplash“) nominiert.Ihre bereits 19. Nominierung hat indes Meryl Streep ergattert. Die 65-Jährige ist für ihre Nebenrolle der Hexe in der Märchenverfilmung „Into the Woods“ genannt. Den Rang ablaufen wollen ihr u.a. Patricia Arquette („Boyhood“) und Emma Stone („Birdman“)."The Lego Movie" nicht für "Bester Animationsfilm" nominiertMit dem polnischen Drama „Ida“ geht der große Gewinner der Europäischen Filmpreise ins Rennen um den Auslands-Oscar, mit „Das Salz der Erde“ hat der deutsche Regisseur Wim Wenders eine Chance auf die Trophäe für den besten Dokumentarfilm.Zum besten Animationsfilm könnte „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ oder auch „Baymax – Riesiges Robowabohu“ werden, während der Bauklotz-Blockbuster „The Lego Movie“ in der Kategorie überraschend absent ist.Eine unerwartet magere Ausbeute sind lediglich zwei Nominierungen in den Kategorien „Bester Film“ und „Bester Song“ für das Bürgerrechtsdrama „Selma“. Regisseurin Ava DuVernay fehlt bei den Nominierten ebenso wie ihr von Kritikern hochgelobter Hauptdarsteller David Oyelowo als Martin Luther King Jr..Letztere Entscheidung sorgte für einen Sturm der Entrüstung auf Twitter, ist es doch nach 2011 das erst zweite Mal in 20 Jahren, dass sämtliche Nennungen in den Darstellerkategorien an Weiße gingen.Die 87. Academy Awards werden am 22. Februar im Dolby Theatre in Los Angeles vergeben. Als Moderator ist erstmals „How I Met Your Mother“-Star Neil Patrick Harris im Einsatz.dpa