Wie die Veranstalter – das Cineplexx Bozen und das Bozner Staddthater - in einer gemeinsamen Aussendung mitteilen, verhindere der Italien-Vertrieb des Wim-Wender-Tanzfilms „PINA 3D“ die deutschsprachige Premiere in Südtirol trotz gültiger Verträge. Man bedauere die Absage.Der Film mit dem Namen „Pina – tanzt tanzt sonst sind wir verloren“ zu Ehren der verstorbenen Tänzerin Pina Bausch wurde am 13. Februar im Rahmen der heurigen Berlinale uraufgeführt und am 8. April beim Deutschen Filmpreis als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. „Ein Machtkampf“Hintergrund des Ganzen sei „ein simpler Machtkampf des italienischen Verleihs auf internationaler Ebene, der damit geltende Ausnahmeregelungen für Filmvorführungen in Südtirol mit Füßen tritt.“„Besonders schockiert sind wir darüber, dass eindeutig wirtschaftliche Interessen über gültige Verträge und Minderheitenrechte siegen“ so Marlene Sebastiani vom Cineplexx Bozen und Stadttheater-Direktor Manfred Schweigkofler. Nachdem nämlich der Film in Deutschland bereits im April gestartet war, habe es bis vor kurzem keinen italienischen Verleih gegeben, der bereit gewesen sei, die Lizenzen für die italienische Kopie des Films zu den veranschlagten Summen zu kaufen.„Der österreichische Filmverleih Filmladen hatte sich zusammen mit den Österreich-Rechten des deutschsprachigen Films auch die Rechte für das Territorium 'Südtirol' gesichert.Gemeinsam mit dem Cineplexx Bozen sowie dem Stadttheater Bozen konnte somit im Rahmen des Festivals Bolzano Danza eine exklusive Premiere der rein deutschen Kopie noch vor dem nationalen Start geplant werden. Dies ist nach den geltenden Gesetzen möglich und auch durchaus üblich bei gesicherten deutschen Rechten“, heißt es in der Aussendung.Der italienische Filmverleih BIM habe durch die große Aufmerksamkeit der Presse auch auf nationaler Ebene Wind von der Sache bekommen und beim Weltvertrieb interveniert. Nun müsse der Filmstart auch der deutschen Kopie auf den Italienstart verschoben werden, obschon er regulär angemeldet und angekündigt worden war.„Dass leider sowohl der Regisseur als auch der Weltvertrieb aufgrund des Drucks von Seiten des italienischen Verleihs eingeknickt sind, stimmt uns doch sehr nachdenklich. Hier werden eindeutig wirtschaftliche Interessen Einzelner auf Kosten von Kinos, Veranstaltern und auch Besuchern in den Vordergrund gerückt“, so das Cineplexx Bozen.Ein Starttermin in Italien stehe bis dato offiziell noch immer nicht fest.Cineplexx Bozen erwägt laut eigenen Angaben „gerichtliche Schritte gegen den vertragsbrüchigen Partner".