Amateurfilme sind auf lange Sicht – entgegen häufig gehörter Auffassung – keineswegs nur für die unmittelbar beteiligten Personen interessant. Der Amateurfilm dokumentiert die verschiedensten Aspekte der Gesellschaft, aus einem privaten und persönlichen Blickwinkel und in einer Form, die sich durch ihre Unmittelbarkeit und Spontaneität auszeichnet. In Südtirol und im Bundesland Tirol steht seit kurzem ein umfangreiches Amateurfilmarchiv allen Interessierten zur Verfügung. Im Rahmen des Interreg IV-Projektes "Bewegtes Leben" wurden rund 15.000 Filme privater Herkunft gesammelt, gesichert und zugänglich gemacht. Sie dokumentieren Ereignisse aus den Bereichen Zeitgeschichte, Alltag, Arbeit, Bräuche, Kultur, Sport, religiöse Feste und Familie. Der Vortragsabend "Bewegte Geschichte. Amateurfilme als historische Quelle" beginnt - bei freiem Eintritt - am Freitag, dem 21. Oktober, um 18 Uhr in den Räumen der Freien Universität am Universitätsplatz 1 in Bozen.Die drei Referenten Bernhard Krisper aus Wien, Helmut Alexander von der Universität Innsbruck und Rainer Ziegler von der Landesfilmsammlung Baden-Würtemberg gehen in ihren Vorträgen auf die praktische Entstehung von Amateurfilmen sowie deren Wirkung und Funktionen ein, diskutieren die Bedeutung der Filmgattung "Amateurfilm" für die historische Forschung und berichten von den Erfahrungen in der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg mit privater Filmüberlieferung.