„Mich kennt man weniger, weil ich erst vor zwei Jahren vom Theater gekommen bin“, sagte der 42-Jährige am späten Abend, nachdem schon viele Besucher der Preisvergabe in Köln sich gefragt hatten: Wer war noch gleich der beste Schauspieler?Der Deutsche Fernsehpreis ist die Königsklasse, auch und gerade für Hartmann. Er spielte in der in Ostberlin in den Achtzigern angesiedelten ARD-Serie „Weissensee“ den fiesen Stasi-Major Falk Kupfer, der selbst vor seiner eigenen Familie nicht zurückschreckt. Er sei – obgleich Wessi – zu der Rolle gekommen, weil er bereits einen Stasi-Mann im Mehrteiler „Die Wölfe“ verkörperte, sagte Hartmann. Auch diese Produktion entstand im Hause Ziegler.Ausgezeichnet wurde auch Joachim Fuchsberger. „Was Sie jetzt hier sehen“, hob der 84-Jährige auf der Bühne an, „was Sie jetzt hier sehen, ist vom jugendlichen Liebhaber übrig geblieben. Enjoy the age – the rest is not recommendable.“ Genieß das Alter – der Rest ist nicht empfehlenswert. Showmaster Frank Elstner hatte Fuchsberger gerade die Ehrung für sein Lebenswerk überreicht.Dann war da noch der Auftritt von Komiker Oliver Pocher, der tönte, dass Bernd das Brot der einzige beim MDR ohne Vorstrafen sei – und erntete nur „Beifall der Privatsender“, wie er meinte, woraufhin die ARD-Vorsitzende Monika Piel einen Solo-Beifall inszenierte. „Und viel Spaß das eine Jahr mit Gottschalk“, rief Pocher, der selbst rund zwei Jahre bei der ARD war, der ARD-Chefin zu.Den Preis für die beste Schauspielerin vergab die Jury an Nina Kunzendorf. Die 39-Jährige erhielt die Trophäe für ihre Rolle im ARD-Drama „In aller Stille“. Sie spielt darin eine Polizistin, die zunächst wie gewohnt ihre Tochter in den Kindergarten bringt und dann einen dramatischen Tag erlebt. Kunzendorf bedankte sich wie in solch einem Falle üblich bei allen Produktionsbeteiligten.Weitere Preise bekamen der RTL-Mehrteiler „Hindenburg“ und die ARD-Show „Eurovision Song Contest“. Den Publikumspreis – die Zuschauer konnten am Telefon und im Internet abstimmen – erhielt als bester Entertainer Stefan Raab, der damit Günther Jauch und das Duo Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt auf die Plätze verwies. Raab heimste damit zwei Preise ein, denn auch am Show-Preis für den Eurovision-Song-Contest (ESC) in der ARD war er beteiligt, ähnlich wie Anke Engelke, die für den Dauerbrenner „Ladykracher“ den Preis bekam sowie für die Moderation beim ESC.Für die Statistiker: Die ARD heimste mit sechs Preisen in den zwölf Werkskategorien die meisten ein, den Arte/NDR-Film „Homevideo“ eingerechnet. Auf Platz 2 folgt RTL mit zwei Auszeichnungen vor dem WDR, Kabel eins, ZDF und Sat.1.dpa