Mit welchen Schauspielern, Regisseurinnen oder Filmen? Drei Mal mischt Südtirol aktiv bei einem der größten Filmfestivals der Welt mit.<BR /><BR />Die Bozner Regisseurin <b>Maura Delpero</b>, deren Film „Vermiglio“ für den Oscar 2025 nominiert war, ist Mitglied der Jury. Der Burgschauspieler <b>Felix Kammerer,</b> der den William in „Frankenstein“ spielt, hat Südtiroler Wurzeln. Sein Vater Hans Peter Kammerer stammt aus Mühlbach und ist Opernsänger, 2018 wurde er sogar zum „Österreichischen Kammersänger“ ernannt. Und der Wettbewerbsfilm „Elisa“ von Leonardo Di Costanzo wurde mit IDM-Fördergeldern in Südtirol gedreht.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1193199_image" /></div> <BR /><BR /><b>Paolo Sorrentino</b> wird das Filmfestival von Venedig mit „La Grazia“ eröffnen. In den Hauptrollen sind Toni Servillo und Anna Ferzetti zu sehen. Der 55-Jährige ist bekannt für Filme wie „La Grande Bellezza“ (Die große Schönheit), wofür er mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, oder „È stata la mano di Dio“ (Die Hand Gottes), wofür er bei den 78. Festspielen den Silbernen Löwen erhielt. <BR /><BR /><b>Österreich</b> ist mit dem in Wien geborenen Oscar-Preisträger Christoph Waltz vertreten. Er ist einer der Protagonisten der Netflix-Literaturverfilmung „Frankenstein“ des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro. Mit an Bord ist Felix Kammerer. Festspielluft hat der junge Schauspieler schon mehrmals geschnuppert, wurde er doch 2023 beim Deutschen Filmpreis als bester Darsteller in „Im Westen nichts Neues“ – auch bester ausländischer Film bei den Oscars 2023 – ausgezeichnet.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1193202_image" /></div> <BR /><BR />Und in der Sektion „Orizzonti“ findet sich die österreichisch-argentinische Koproduktion „The Souffleur“ von Gastón Solnicki. Am Drehbuch mitgewirkt hat die österreichische Regisseurin und Drehbuchautorin Julia Niemann („Veni, vidi, vici“, „Davos“). Darin spielt Willem Dafoe einen Hotelmanager in Wien.<BR /><BR />Der <b>französische</b> Film ist in Venedig unter anderem mit Regisseur François Ozon vertreten, der am Lido „L'Etranger“ vorstellt. Dabei handelt es sich um eine Verfilmung von Albert Camus gleichnamigem Meisterwerk, das bereits 1961 von Luchino Visconti auf die Leinwand gebracht worden war. Die Hauptrolle übernimmt Benjamin Voisin, aufsteigender Stern unter den französischen Schauspielern.<BR /><BR /><b>Ungarn</b> ist mit Regisseur László Nemes präsent, der seinen Film „Orphan“ über die Erinnerungen seines Vaters an den ungarischen Aufstand 1956 vorstellt. Am Lido wird auch die ungarische Filmemacherin Ildikó Enyedi erwartet, die nach Venedig mit ihrem in Deutschland gedrehten Film „Silent Friend“ reisen wird. Protagonisten des Werks sind Lea Seydoux, Rainer Bock und Johannes Hegemann.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1193205_image" /></div> <BR /><BR />Gleich fünf italienische Filme sind im Wettbewerb. Regisseur Leonardo Di Costanzo erzählt in seinem Drama „Elisa – Io la volevo uccidere“ mit Barbara Ronchi in der Hauptrolle von Elisa Zanetti, die ihre Schwester ermordet und verbrannt hat. Im Gefängnis muss sich die Mörderin in einem schmerzhaften Prozess ihrer Vergangenheit stellen. Filmemacher Pietro Marcello stellt das Biopic „Duse“ über die legendäre Theaterschauspielerin Eleonora Duse vor, die von der italienisch-französischen Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi gespielt wird. Gianfranco Rosi, der 2013 für seine Dokumentation „Sacro GRA“ mit dem Goldenen Löwen von Venedig geehrt wurde, zeigt seine neue Doku „Sotto le nuvole“ über die Stadt Neapel. Und neben Sorrentinos „La Grazia“ konkurriert auch „Un film fatto per bene“ des Regisseurs Franco Maresco um den Goldenen Löwen.<BR /><BR />Außerhalb des Wettbewerbs präsentiert Luca Guadagnino seinen Thriller „After the hunt“ mit Hollywood-Star Julia Roberts in der Hauptrolle. Julia Roberts zählt zu den Stargästen, die am Lido erwartet werden.<BR /><BR /><BR /><b>Deutschsprachige</b> Filmemacher sind diesmal nicht im Wettbewerb vertreten. Allerdings zeigt Regie-Ikone Werner Herzog außer Konkurrenz seinen neuen Dokumentarfilm „Ghost Elephants“.<BR /><BR /><BR /><b>Mehrere Stars</b> werden am Lido erwartet. George Clooney zählt zur Besatzung von Noah Baumbachs neuem Film „Jay Kelly“, der in der Hauptschiene im Rennen ist. Dabei spielt er einen Schauspieler, der mit einer Identitätskrise konfrontiert ist. Mit dabei: Adam Sandler und Laura Dern.Regisseurin Kathryn Bigelow stellt „A House of Dynamite“ mit Idris Elbas in der Hauptrolle vor. Jim Jarmusch geht mit seiner Komödie „Father Mother Sister Brother“ ins Rennen um den Goldenen Löwen. Mit dabei sind hochkarätige Schauspieler wie Cate Blanchett, Adam Driver, Tom Waits, Vicky Krieps und Charlotte Rampling.<BR />Schauspieler und Regisseur Benny Safdie präsentiert „The Smashing Machine“. Das biografische Drama erzählt vom Leben des Mixed-Martial-Arts-Kämpfers Mark Kerr und ist mit Dwayne Johnson und Emily Blunt prominent besetzt. <BR /><BR /><b>Politisch</b> wird es mit dem neuen Film von Olivier Assayas. Er widmet sich Wladimir Putin und wie sein Aufstieg an die Spitze Russlands gelang. Jude Law verkörpert ihn in „The Wizard of the Kremlin“. Außerdem spielen Alicia Vikander und Paul Dano mit. Erzählt wird aus der Perspektive eines fiktiven Beraters. <BR /><BR />Auch Giorgos Lanthimos ist beim Filmfestival kein Unbekannter. Der Grieche hat sich 2023 mit „Poor Things“ den Goldenen Löwen gesichert und kehrt mit der Science-Fiction-Komödie „Bugonia“ wie auch Emma Stone in der Hauptrolle zurück.<BR /><BR /><BR />Der deutsche Regisseur Werner Herzog erhält bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig einen Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Der 82-Jährige wurde für Filme wie „Aguirre, der Zorn Gottes“, „Fitzcarraldo“ oder „Nosferatu – Phantom der Nacht“ vielfach ausgezeichnet. Den Goldenen Löwen der Biennale gewann er bisher nicht. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1193208_image" /></div> <h3> Die Jury</h3><BR />Als Vorsitzender der Jury wurde Alexander Payne ausgewählt. Der vielfach preisgekrönte US-amerikanische Filmregisseur, -produzent und Drehbuchautor hatte die Auflage 2017 mit dem Spielfilm „Downsizing“ eröffnet. Ihm stehen sechs Jurymitglieder zur Seite, zwei weniger als im Vorjahr.<BR /><BR />Stéphane Brizé, französischer Regisseur und Drehbuchautor (dreimaliger Teilnehmer am Hauptwettbewerb) <BR /><BR />Maura Delpero, Regisseurin und Drehbuchautorin (Silberner Löwe/Großer Preis der Jury 2024) <BR /><BR />Cristian Mungiu, rumänischer Drehbuchautor, Regisseur und Produzent<BR /><BR /> Mohammad Rasulof, iranischer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent<BR /><BR /> Fernanda Torres, brasilianische Schauspielerin und Autorin <BR /><BR />Zhao Tao, chinesische Schauspielerin<BR /><h3> Die Filme im Wettbewerb</h3>La Grazia von Paolo Sorrentino (Eröffnungsfilm)<BR />The Wizard of the Kremlin von Olivier Assayas (FR)<BR />Jay Kelly von Noah Baumbach (USA/GB/IT)<BR />The Voice of Hind Rajab von Kaouther Ben Hania (TN/FR)<BR />A House of Dynamite von Kathryn Bigelow (USA)<BR />The Sun Rises on Us All von Cai Shangjun (CN)<BR />Frankenstein von Guillermo del Toro (USA)<BR />Elisa von Leonardo Di Costanzo (IT/CH)<BR />À Pied D'Oeuvre von Valérie Donzelli (FR)<BR />Stille Freundin von Ildikó Enyedi (DE/FR/HU)<BR />The Testament of Ann Lee von Mona Fastvold (GB)<BR />Father, Mother, Sister, Brother von Jim Jarmusch (USA/IE/FR)<BR />Bugonia von Yorgos Lanthimos (GB)<BR />Duse von Pietro Marcello (IT)<BR />Un Film Fatto Per Bene von Franco Maresco (IT)<BR />Orphan von Laszlo Nemes (HU/GB/DE/FR)<BR />L'Étranger von François Ozon (FR) <BR />No Other Choice von Park Chan-wook (KR)<BR />Sotto Le Nuvole von Gianfranco Rosi (IT)<BR />The Smashing Machine von Benny Safdie (CA/USA/ JP)<BR />Girl von Shu Qi (TW)<BR /><BR /><b>Termin:</b> 27. 8. bis 6.9.