Um 20.30 Uhr beginnt die Vorführung des Dokumentarfilms „China Blue“ des Regisseurs Micha X. Peled in der Originalvertonung mit italienischen Untertiteln. Der Dokumentarfilm wurde unter schwierigen Bedingungen heimlich in China gedreht und untersucht etwas, was die weltweiten Handelsgesellschaften verbergen möchten: Die Herstellung von Bekleidung in ihrem Land. Der Film dringt in die harte und nackte Arbeitsrealität einer chinesischen Fabrik ein und nimmt nicht nur Bilder der Orte der Manufakturen sowie der Schlafstätten auf, sondern auch die intensiven Verkaufsverhandlungen mit den westlichen Käufern. Ein alarmierender Dokumentarfilm über den wirtschaftlichen Druck seitens der westlichen Handelsgesellschaften und seine Auswirkungen auf die Menschen. Am späten Abend, mit Beginn um 23 Uhr, folgt die Vorführung von „Chung Kuo - Cina“ von Michelangelo Antonioni. Der Dokumentarfilm, der ebenfalls unter großen Schwierigkeiten im Frühjahr 1972 für die Rai gedreht wurde, ist eine Darstellung Chinas inmitten der maoistischen Kulturrevolution. Der Film, der sowohl von der politischen Linken als auch von Mao selbst angefeindet wurde, bietet einen einzigartigen und außergewöhnlichen Blickpunkt auf dieses Land. Er ist eine heimische und verinnerlichte Erzählung über China, seine Traditionen und seinen Vorstoß in die Zukunft. Die Kamera schwankt daher zwischen diesem Aufbruch in die Moderne und der Beobachtung von Dingen und Personen, die auf eine reiche, Jahrtausende alte Geschichte zurückblicken können, wobei man aber nie in Propaganda oder Bemitleidung verfällt, und die Erzählungen des Sprechers auf ein Minimum reduziert sind.Die Doku-Reihe wird in Zusammenarbeit mit dem Fas-Film Association of South Tyrol und der Zelig Schule Bozen und mit der Unterstützung der Provinz Bozen - Amt für Italienische Kultur, dem Vinothek Relax und Alpha Beta Piccadilly veranstaltet.