Auch Jahre nach dem Ende des Krieges ist Mostar immer noch eine gespaltene Stadt. Getrennt in eine kroatische und eine bosnische Seite erinnert wenig an das "Montmartre des Balkans", wie Mostar vor dem Krieg genannt wurde. Auch wenn die alte Brücke über die Neretva wiederaufgebaut ist, sind die meisten Symbole früherer Eintracht verschwunden. Als eine der wenigen multikulturellen Einrichtungen ist der Fußballverein Velez übriggeblieben. Hier kämpft der Trainer Mensud Durakovic in seiner Jugendmannschaft für Eintracht unter seinen Schützlingen. Denn auch wenn die meisten zu jung sind, um sich an den Krieg zu erinnern, bestimmen die Folgen doch ihr Leben. In der Schule gehen bosnische und kroatische Schüler in verschiedene Klassen und auch in der Freizeit bleiben sie unter sich. Mensud versucht in seinem Team die Gräben zu überbrücken. Er will, dass sich die Spieler gegenseitig kennenlernen und die ethnische Trennung überwunden wird. Doch immer wieder wird es ihm von den Behörden und nationalistischen Gruppen nicht leicht gemacht. Und so ist es ein Weg voller Enttäuschungen, aber auch mit Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft, bei dem die Regisseurin Claudia Tosi Mensud über vier Jahre beobachtet hat. „Ich wollte also die Geschichte des alten Mostar erzählen. Vielleicht konnte ich dadurch auch die Geschichte anderer Orte erzählen, meines eigenen Landes zum Beispiel, wo Menschen, die anders sind, sich gegenseitig ablehnen und unsere Zivilisation engstirniger und hässlicher machen. Dabei braucht es nur einen Menschen mit ein wenig Mut, der seinen Mut einem anderen weitergibt. Dann kann sich alles eines Tages verändern." (Claudia Tosi)