Ein weiterer Höhepunkt ist fast parallel programmiert (21 Uhr): „Umberto Eco – La biblioteca del mondo“ von Davide Ferrario (Wiederholung: Sonntag 16.30 Uhr). Also, wer beide Filme sehen will, dem ist das möglich. <BR /><BR /><BR />Umberto Eco hat einmal in einem Interview gesagt: „Das Gedächtnis hat 2 Funktionen: Es bewahrt auf und es filtert. Wenn wir nicht die Hälfte all dessen, was wir lernen, wieder wegwerfen, werden wir völlig verrückt. Heute leben wir in einem Zeitalter, das mehr Informationen zur Verfügung hat als jedes andere. Die Enzyklopädie ist unendlich. Früher wurde uns die Arbeit des Filterns abgenommen.“ <BR /><BR />Wir sehen Umberto durch seine private Bibliothek gehen, die er eine semiologische, magische und pneumatische Bibliothek nannte, welche die Beziehung des Autors zu seinen Büchern zu verstehen gibt. Eine wahrlich unglaubliche Sammlung von über 30000 zeitgenössischen Büchern und 1500 seltenen und alten Bänden. Viele tragen Widmungen, und Umberto hat seine Gedanken hineingeschrieben. <BR /><BR />Der Filmemacher Davide Ferrario, der mit dem Schriftsteller, Kolumnisten, Philosophen, Medienwissenschafter und Semiotiker an einer Videoinstallation auf der Kunstbiennale in Venedig zusammengearbeitet hatte, bekam dank der Familie Eco Zugang zur Bibliothek. Entstanden ist ein Dokumentarfilm, der nicht nur einen außergewöhnlichen Ort beschreibt, sondern versucht, die Bedeutung der Idee der Bibliothek als „Gedächtnis der Welt“, wie Eco es selbst definiert hat, zu erfassen. <BR /><BR />Eine Bibliothek spielt ja schon in seinem bekanntesten Roman „Im Namen der Rose“ (1980) eine bedeutende Rolle. Das Buch wurde 1986 von Jean-Jacques Annaud mit Sean Connery (bekannt als James Bond) verfilmt. Der Film über die einzigartige Bibliothek verwendet Archivmaterial, darunter Interviews und Lesungen mit Eco selbst. Er hat zu vielen historischen und aktuellen Themen Stellung bezogen. Das Publikum bekommt in 80 Minuten einen komplexen Eindruck vom Menschen Eco und wie er die Welt interpretierte. Er ist nominiert für den Spezialpreis „Dolomiten UNESCO Welterbe“, deren Jury unter anderem der Architekt und Beirat der Stiftung Dolomiten Walter Angonese angehört. <BR /><BR />In der Jury, die den besten Film kürt, sitzt auch der Schweizer Filmemacher Cyril Schäublin, der sich gerade einen Namen gemacht hat mit seinem jüngsten Film „Unrueh“ über den russischen Anarchisten Pjotr A. Kropotkin. <BR /><BR />Im Wettbewerb ist auch der Dokumentarfilm „Le mura di Bergamo“ von Stefano Savona über das erste europäische Coronaepizentrum zu sehen. (Donnerstag, 17.45 Uhr und Freitag, 17.30 Uhr). In der Sektion „Euregio Young Jury“ wird der österreichische Film „Stams“ von Bernhard Braunstein zu sehen sein (Mi 17 Uhr und Freitag 15 Uhr). Die Filmemacher begleiten durch ein ganzes Schuljahr zukünftiger Skistars wie sie in täglichen Trainingseinheiten geschunden werden. Motto: Wer Erfolg haben will, muss leiden. <BR /><BR />Unter dem Titel „Local Heroes“ werden Filme mit historischem Hintergrund Südtirols gezeigt. Wolfgang Moser präsentiert am Sonntag um 11 Uhr sein Portrait „Michael Gaismayr“ über den furchtlosen Bauernführer und Thomas Hanifle erinnert am Donnerstag (17.45 Uhr) mit „Max Valier: Der Raketenmann“ an den Wegbereiter moderner Raketentechnik. <BR /><BR />Gastland (Focus Europa) ist die spanische Provinz Galizien. Ehrenpreise bekommen die österreichische Kamerafrau Christine A. Mair („Quo vadis Aida“, 2020) und der italienische Schnittmeister Jacopo Quadri („Garaje Olimpo“, 1999). <BR /><BR />Das Programm ist online verfügbar: <a href="https://www.filmfestival.bz.it/de/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">www.filmfestival.bz.it</a><BR />