30 Jahre sind seit dem frühen Tod von Rainer Werner Fassbinder vergangen. Am 10. Juni 1982 ist der Autor, Regisseur und Schauspieler 37jährig verstorben. Über 40 Filme, zahllose Theaterstücke, formal vollendet, inhaltlich furios, hat Fassbinder hinterlassen. Am 6. und 7. Juni lädt der Filmclub zu einer Hommage an Rainer Werner Fassbinder. Herzstück ist die Projektion einer der schönsten Fassbinder-Filme in einem ganz besonderen Ambiente.„Angst essen Seele auf“Am 6. Juni um 20.30 Uhr wird im Capitol-Café der 16-mm-Projektor losrattern und „Angst essen Seele auf“ an die Wand werfen. „Kinomann“ Martin Kaufmann erfüllt sich damit den lang gehegten Wunsch, einen Film wieder einmal so zu zeigen, wie es früher in Schulen und Filmrunden durchaus üblich war: In direktem Kontakt mit dem Projektor. „Angst essen Seele auf“ (1974) erzählt die Geschichte einer älteren Putzfrau, die sich in einen marokkanischen Gastarbeiter verliebt. Der Film hat fast 40 Jahre später nichts an Aktualität verloren. Brigitte Mira wurde für ihre Darstellung der Putzfrau Emmi in Cannes gefeiert, Fassbinders damaliger Lebensgefährte El Hedi ben Salem spielt Ali, Fassbinder selbst ist als Emmis Schwiegersohn zu sehen. Kameramann Jürgen Jürges hat das Geschehen in eindrückliche Bilder gekleidet. Wer mehr wissen möchte, hat um 18.30 Uhr Gelegenheit, dann wird H. G. Pflaums Fassbinder-Biografie „Ich will nicht nur, dass ihr mich liebt“ (1992) gezeigt. „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“Am Donnerstag, den 7. Juni läuft um 18 Uhr „Fontane Effi Briest“ (1974) und um 21 Uhr wird „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ (1972) gezeigt. Im Foyer des Filmclubs gibt es eine Ausstellung mit Plakaten von Fassbinder-Filmen (Eröffnung, 6. Juni, 18 Uhr).