Drei Jahre lang hat der Regisseur Andreas Pichler aus Bozen zum Thema Bär recherchiert, und nun ist sein Dokumentarfilm im Netz und im TV zu sehen...<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1024680_image" /></div> <BR /><b>„Gefährlich nah – Wenn Bären töten“</b> so der Titel des Films des Bozners, an dem die ARD beteiligt ist (BR und SWR) und dir vom Südtiroler Filmfonds 2023 unterstützt wurde. Der Regisseurs begibt sich in den Wäldern und Dörfern des Trentino auf Spurensuche und lässt Mitglieder der für die Bären zuständigen Spezialeinheit der Forstwache sowie Tierschützer, aber auch die Eltern des getöteten Joggers zu Wort kommen. Insbesondere die Förster und Experten des Wildtierdienstes erzählen von dem Balanceakt, die Tiere und deren Bestand in der Natur zu pflegen und gleichzeitig die verängstigte Bevölkerung zu schützen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1024683_image" /></div> <BR />Nach mehreren Zwischenfällen, bei denen Menschen von Bären in den Wäldern der Provinz verletzt wurden oder es zu bedrohlichen Begegnungen kam, war es für viele Menschen im Trentino nur eine Frage der Zeit, dass jemand zu Tode kommt. Auch in Deutschland greift die Angst um sich. 2023 waren in Bayern Bären gesichtet und Nutztiere gerissen worden.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1024686_image" /></div> <BR />Eindrücklich stellt der Film die Frage: Wem gehört die Natur – Mensch oder Tier? Pichler hatte für die Doku über einen Zeitraum von 3 Jahren die Spezialeinheit der Forstwache begleitet, der in dem Konflikt eine Schlüsselrolle zukommt. Sie stehen mitten in der hitzigen Auseinandersetzung zwischen Tierschützern, Bevölkerung und Politik. Denn nach dem Tod des jungen Joggers durch die Bärin JJ4 wurden die Rufe lauter, problematische Bären schneller und unbürokratisch abzuschießen. Für Kritiker der bisherigen Bärenpolitik im Trentino ist ein Zusammenleben mit den Tieren auf so engem Raum nicht mehr vorstellbar. Tierschützer hingegen kritisieren diese Forderung. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1024689_image" /></div> <BR />Die Debatte beschränkt sich jedoch nicht nur auf die politische Ebene. Unter der Bevölkerung des Trentino spielen sich die gleichen Diskussionen mit der Familie und Freunden ab. So lässt der Film auch die Eltern des getöteten Joggers zu Wort kommen, die bewegend von ihrem Leben nach dem Tod ihres Sohnes berichten. <BR /><BR />„Gefährlich nah – Wenn Bären töten“ gelingt es, die gesamte Dimension des Bärenstreits im Trentino abzudecken und das Publikum mitten eintauchen zu lassen. Es war Regisseur Pichler wichtig, beide Seiten zu Wort kommen zu lassen: die Bären-Befürworter und die Bären-Gegner. <h3> Termine</h3>„Gefährlich nah – Wenn Bären töten“ ist zu sehen auf Sky und dem Streamingdienst WOW; ab 4. 6. in der ARD-Mediathek; am 10. 6. (23.50 Uhr) im TV (ARD); zurzeit am DOK.fest München<BR /><h3> Vita: Andreas Pichler</h3><BR /><div class="img-embed"><embed id="1024692_image" /></div> <BR />Der Regisseur wurde 1967 in Bozen geboren, wo er die Schule für Fernsehen und Film ZeLIG absolvierte. Später studierte er an der Uni Bologna Film- und Kulturwissenschaften. Mit einem Magister in Philosophie schloss er an der Freien Uni Berlin ab. Er realisierte während seiner Studienzeit Kurz- und Tanzfilme sowie Videoinstallationen. Seit Ende der 1990er Jahre arbeitet er im Bereich Dokumentarfilm, seit 2012 ebenso im Bereich Spielfilm. <BR /><BR />2004 gewann er mit der Doku „Call me Babylon“ über die Arbeit in Callzentren den Grimme-Preis. Im selben Jahr gründete er mit Valerio B. Moser Miramonte Film. Pichler arbeitet in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien. Seine preisgekrönten Filme wie Das System Milch“, „Alkohol – Der globale Rausch“ und „Das Venedig-Syndrom“ wurden auf vielen Festivals und Fernsehsendern<BR />weltweit gezeigt.<BR />