Im würdigen Rahmen der Bozner Filmtage erfolgte am Freitagabend die Prämierung der beiden Preisträger.Im Wettbewerb der Filmtage laufen zudem gleich zwei Filme, die von der Südtiroler Filmförderung unterstützt und von der BLS betreut worden waren, eine weitere geförderte Dokumentation wird im Programm des Festivals gezeigt.„Südtirol sucht Stoff“ war das Motto der ersten Stoffentwicklungswerkstatt „RACCONTI“ der BLS; gesucht waren Drehbuch-Ideen mit Südtirol-Bezug.„Mit dieser Initiative wollen wir Drehbuchautoren dazu animieren, Südtiroler Geschichten aufzugreifen. Damit gelingt es uns, Filmthemen untrennbar mit dem Land zu verbinden, sodass wir hoffen können, dass sie auch hier verfilmt werden“, erklärt Landesrat Widmann die Ziele von „RACCONTI“.Bevor Kofler und Junge als Gewinner von RACCONTI feststanden, musste sich die internationale Expertenjury durch 156 Vorschläge lesen.Die präsentierten Texte waren so vielfältig und interessant, dass man schließlich entschied, den ersten Preis aufzuteilen.Zweitland ist der Arbeitstitel des Dramas, mit dem Michael Kofler die Juroren überzeugt hat.Die Geschichte ist im Südtirol der 60er-Jahre angesiedelt und dreht sich um die Ereignisse rund um die Bombenanschläge des Befreiungsausschusses Südtirol (BAS).„Der Autor beweist viel Gespür für szenische Auflösung und entwirft eine vielversprechende Geschichte, die dramaturgisch gut strukturiert ist und den Figuren viel Raum für Entwicklung lässt“, so die Begründung der Jury, der unter anderem BAYERN 3-Kinochef Markus Aicher, die Drehbuchautorin Cinzia Torrini und der Regisseur Maurizio Zaccaro angehörten. Michael Kofler erhielt für seinen Vorschlag den mit 2.000 Euro dotierten Geldpreis.Ein Stipendium für einen sechswöchigen Rechercheaufenthalt in Südtirol bekam hingegen Claas Junge für seine Idee zu einem Südtiroler „Mountain Western“.In seinem „Crossing the Green Line“ brechen zwei halbwüchsige Brüder 1928 zu einem Schmugglerabenteuer auf, um ihre Familien und ihr Dorf im Gsieser Tal zu retten.Das sagte die Jury über Junges Script: „Eine dramaturgisch gut entwickelte Geschichte um Liebe und Verrat mit originellen Handlungsideen, die ihren Höhepunkt im Schmuggel einer ganzen Viehherde findet.“Beide Gewinnerpreise wurden von der Spezialbier-Brauerei Forst zur Verfügung gestellt.Neben den zwei Hauptgewinnern wurden zudem weitere zwölf Autoren dazu auserkoren, ihre Ideen unter fachlicher Anleitung in Richtung Drehbuch weiterentwickeln zu dürfen.Ihre Themen reichten von Ötzi bis zum „Verein Freiwillige Arbeitseinsätze in Südtirol“. Was aus ihren Ideen geworden ist, kann man in einer Broschüre nachlesen, die kürzlich im Rahmen des zweiten BLS-Koproduktionsmeetings „INCONTRI #2“ Filmproduzenten aus Italien, Deutschland und Österreich vorgestellt wurde.Bei „INCONTRI“ treffen sich jedes Jahr während der Bozner Filmtage Vertreter aus drei Filmländern, um Infos einzuholen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Perspektiven für die Zusammenarbeit zu entwickeln.„Die Initiative ‚RACCONTI‘ soll vor allem junge, noch unbekannte Autoren fördern, im Besonderen auch Südtiroler Drehbuchschreiber.Indem wir ihre Drehbuchideen direkt an jene weitergeben, die diese Ideen dann filmisch umsetzen könnten, vergrößern wir ihre Chancen auf Erfolg beträchtlich“, sagt BLS-Direktor Ulrich Stofner.„Zudem erhöhen wir auch die Wahrscheinlichkeit, dass aus der einen oder anderen Idee ein Film entsteht, der dann in Südtirol gedreht wird.“Definitiv in Südtirol entstanden sind zumindest teilweise drei Filme, die während der Bozner Filmtage zu sehen sind.Zwei davon laufen im Wettbewerb: Der Daniele-Vicari-Streifen „Diaz – Don’t clean up this blood“ über die Ereignisse rund um den G8-Gipfel 2001 in Genua sowie der kritische Dokumentarfilm „PEAK“ über die Entwicklung des Alpenraums vom Südtiroler Dokumentarfilmer Hannes Lang. Beide Produktionen haben international bereits große Anerkennung erfahren.Gezeigt wird auch die Dokumentation „Kinomann aus Südtirol“ der Südtiroler Dokumentarfilmerinnen Evi Oberkofler und Edith Eisenstecken.Alle drei Filme wurden von der Südtiroler Filmförderung unterstützt und von der BLS betreut.stol