Doch der Oscar für Sorrentinos Streifen hat für Italien eine Bedeutung, die weit über die Grenzen des filmischen Geschäfts hinausgeht.Der Preis für die Gesellschaftssatire, die Rom von ihrer atemberaubendsten und verführerischsten Seite zeigt, weckt den nationalen Stolz und wird in dem von sieben Jahren Krise gebeugten Land als gutes Omen für einen Neubeginn bewertet.„Ganz Italien ist stolz über Paolo Sorrentinos Oscar“, twitterte der neue Premier Matteo Renzi.„Der Oscar für ´La Grande Bellezza ´ ist ein Sieg für Sorrentino, aber auch für ganz Italien. Dieser Oscar bezeugt, dass Italien alle Herausforderungen bewältigen kann, wenn es in seine außerordentliche Schönheit, Kreativität, Kunst, Kultur und Geschichte investiert. Wir sind froh, dass der italienische Film wieder in Hollywood Protagonist ist“, kommentierte Kulturminister Dario Franceschini.Oscar soll Ansporn für italienische Filmkultur seinSorrentino zeigte sich über die Statuette überglücklich. „Ich fühlte eine starke Verantwortung meinem Land gegenüber, in dem jeder über den Film sprach. Ich spürte die Last, als Favorit in das Duell um den Oscar zu gehen. Ich hoffe, dass dieser Preis den italienischen Film anregen wird, Streifen zu produzieren, die weltweit gezeigt werden können“, sagte der 43-jährige Neapolitaner.Wie schon in seinen früheren Filmen greift der Regisseur von „Il Divo“ und „This must be the place“ ein gesellschaftskritisches Thema auf.Er porträtiert die italienische High Society, die sich selber hochlobt und nicht zu merken scheint, dass ihre goldenen Tage längst gezählt sind. Fast zehn Millionen Euro spielte der Film, der beim Festival in Cannes uraufgeführt wurde und unter anderem bereits den Europäischen Filmpreis sowie einen Golden Globe Award gewonnen hat, bereits ein."Grande Bellezza"-Hype bereits in vollem GangeSchon seit Monaten herrscht in Rom eine „Grande Bellezza“-Manie. Die DVDs des Films sind teils ausverkauft, Bücher mit den faszinierendsten Szenenbildern erobern die Bestsellerlisten und die CD mit dem Soundtrack ist stark gefragt. Fans des Films können jetzt in Rom auch auf den Spuren des Protagonisten Jep Giambardella wandeln.Bei einer Tour, die Kino, Kunst und Geschichte verbindet, erleben Rom-Besucher und „La Grande Bellezza“-Freunde die Originalschauplätze des Streifens und die prächtigsten Orte der Stadt. Dabei erfährt man auch interessante Fakten und Anekdoten zum Streifen sowie zu den Denkmälern und Monumenten der Stadt.apa