Filmkritiker Helmut Groschup durchstöbert für Sie YouTube und stellt wöchentlich hier einen Klassiker vor. Heute: „Cinema Paradiso“ (Original: „Nuovo Cinema Paradiso“) – Italien, Frankreich 1988 <BR /><BR /><BR /><b>Regie:</b> Giuseppe Tornatore (geb. 1956 in Bagheria-Sizilien)<BR /><h3> Giuseppe Tornatore</h3><BR />Weitere Filme: „Allen geht’s gut“ (1990), „Der Mann, der die Sterne macht“ (1995), „Die Legende vom Ozeanpianisten“ (1998), „Der Zauber von Malena“ (2000), „Baaría“ (2009), „La migliore offerta“ (2013) <BR /><BR /><BR /><b>Musik:</b> Ennio Morricone<BR /><h3> Was passiert</h3><BR />Alfredo (Philippe Noiret) war über Jahrzehnte der Filmvorführer von Giancaldo, einem fiktiven Dorf in Sizilien und zugleich Geburtsstätte von Salvatore. Salvatore (Jacques Perrin) beginnt, sich an seine Kindheit zu erinnern, die untrennbar mit dem Kino und seinem Vorführer verknüpft ist. <BR /><BR /><BR />Ohne Alfredo und den Zauber des bewegten Bildes wäre aus Salvatore niemals der erfolgreiche Regisseur geworden, der er nun ist. In den späten 1940er-Jahren ist Salvatore noch ein einfacher Junge aus ärmlichen Verhältnissen, der den erblindeten Kinovorführer Alfredo kennenlernt und bei ihm zu arbeiten beginnt. So lernt er nicht nur sein späteres Handwerk, sondern findet auch einen väterlichen Freund. <BR /><BR /><BR />Doch in Sizilien ist kein Platz für Träumer und Künstler und so muss Salvatore auf Anraten von Alfredo seine geliebte Heimat vergessen, um seinem Talent in der großen weiten Welt freien Lauf zu lassen. Das hat der junge Mann auch getan und so sind 30 Jahre vergangen, bis er wieder vor dem „Cinema Paradiso“ steht und seine Vergangenheit Revue passieren lässt.<BR /><h3> Filmkritik</h3><BR />„Cinema Paradiso ist eine lustige, warmherzige, sentimentale Feier des Kinobesuchs, bei der das Kino als Metapher für eine Epoche, eine verlorene Unschuld und eine unwiederbringliche Vergangenheit verwendet wird.“ (The Guardian)<BR /><h3> Expertenmeinung</h3><BR />„Tornatores ambivalente Liebeserklärung an das Kino erzählt die Handlung seines von autobiographischen Details beeinflussten Films über ein Nebeneinander von Gegenwartsszenen und ausgedehnten Rückblenden in die Kindheit und Jugend Totòs. Diese nehmen auch den größten Teil des Films ein. „Nuovo Cinema Paradiso“ ist ein Kindheitsfilm, ein Film darüber, was es bedeutet, im und mit dem Kino aufzuwachsen, und es ist ein Film über die Folgen, die dieses Leben auch für einen erwachsenen Menschen haben können.“ (Philipp Schmerheim: Nuovo Cinema Paradiso. In: KinderundJugendmedien.de.) <BR /><h3> Zensur</h3><BR />Schlüpfrige Fantasien könnten ja die Moral im Dorf verderben. Daher verordnet der Priester Padre Adelfio (Leopoldo Trieste) strikte Zensur. Und Alfredo muss jeden Kuss aus den Filmen herausschneiden. Gestohlene Küsse, die sich wie ein roter Faden durch den Film ziehen.<BR /><h3> Besonderheit</h3><BR />Aus folgenden Filmen sind Szenen zu sehen: <BR />Renoirs „Nachtasyl“ (1936), Fellinis „Vitelloni“ (1953), <BR />Chaplins „The Knockout“ (1914) und Viscontis „Die Erde bebt“ (1948).<BR /><h3> Awards</h3><BR />Oscar für besten fremdsprachigen Film 1990<BR /><h3> Fazit</h3><BR />Giuseppe Tornatores „Nuovo Cinema Paradiso“ galt bereits kurz nach Erscheinen als Filmklassiker. Das Melodrama ist ein nostalgischer Ausflug in die Welt des klassischen Kinos und des ländlichen Siziliens. <BR /><h3> Lesetipp</h3><BR />Filmskript (englisch) dailyscript.com<BR /><BR /><BR /><BR />Der Directors Cut dieses Filmklassikers ist zu finden bei <BR />Youtube.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR />