„Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.“ Und so inszeniert Ingmar Bergman seinen Helden in einem Schachspiel gegen den Tod, um über Gott und den Sinn des Lebens nachzudenken. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="771935_image" /></div> <h3> Ingmar Bergman (1918-2007)</h3><BR />Andere Filme: <BR />„Abend der Gaukler“ (1953)<BR />„Das Lächeln einer Sommernacht“ (1955)<BR />„Wilde Erdbeeren“ (1957)<BR />„Jungfrauenquelle“ (1959)<BR />„Das Schweigen“ (1963)<BR />„Szenen einer Ehe“ (1973 mit Liv Ullmann)<BR />„Das Schlangenei“ (1977)<BR /><h3> Was passiert</h3>Mitte des 14. Jahrhunderts kehrt Ritter Antonius Block (Max von Sydow) von einem Kreuzzug ins pestverseuchte Schweden zurück. Dort wartet bereits der Tod auf ihn, der ihn heimholen will. Doch Block ist nicht bereit zu sterben, ohne den Sinn des Lebens erkannt zu haben. Er überredet den Sensenmann zu einem Spiel. Der Tod gewährt ihm eine Gnadenfrist: Für die Dauer einer Partie Schach darf er Gott und den Sinn des Lebens suchen.<BR /><h3> Filmkritik</h3>„Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.“ Und so inszeniert er seinen Helden in einem Schachspiel gegen den Tod, um über Gott und den Sinn des Lebens nachzudenken. Ja, das ist sowieso grenzenlos. Diesem Film „Das siebente Siegel“ ist nichts hinzuzufügen. Ein Unikum, er hat keine Vorgänger und keine Nachfahren. In diesem Sinne eher Unchristlich oder gar Urchristlich, aber dafür kann Bergman nichts. <BR /><BR />Dieser Film ist einfach unvergleichbar, mit nichts, genial. Ist ja auch nachzulesen in seinen Arbeitstagebüchern. Seine Visionen haben nichts mit der Realität zu tun, die manchmal Einzug hält in seine Filme. Deshalb sind Bergmans Filme ja auch schwer verdaulich, und sie sind Opfer der menschlichen Entwicklung. Bergmans Philosophie taugt heute nicht mehr; „Das siebente Siegel“ ist aus 1957, in Schweden gedreht von einem, dem die Religion übergestülpt wurde. Sein Wehren dagegen mündet in einem kontemplativen Existenzialismus im Rückblick auf die Mystik des Mittelalters. <BR /><BR />Der Film geht auf die Offenbarung des Johannes zurück. Der Film ist Apokalypse und die stimmt heute noch. Ach wie viele Jahre ist's her, dass ich den Film erstmals gesehen habe. Ein Uni-Professor hat ihn uns gezeigt und wir waren begeistert. Er hat uns verführt im wahrsten Sinne des Wortes. Damit will ich die Kraft des Filmes benennen, die er vielleicht heute für mich nicht mehr so hat, denn inzwischen kam die Aufklärung und mit ihr hat sich meine Generation von Bergman abgewandt. In „Das siebente Siegel“ sehen wir besessene Bilder, besessen von den Augen des Regisseurs, große Kunstwerke imitierend. Der Film ist eine einzige Ausstellung vom Wahn den Tod zu vertreiben, aber Bergman weiß, dass dies nicht möglich ist. Man kann den Tod zu einem Schachspiel einladen, aber irgendmal kommt das Schachmatt und es ist auch egal: Der Tod gewinnt das Spiel.<BR /> (gro)<BR /><h3> Fazit</h3>„Die Bilder der Bergman Filme gehören zum Größten, was auf der Leinwand erschienen ist, aber der Wahnsinn hinter den Bilder kann heute nicht mehr in moderne Köpfe übersetzt werden. Da bleibt man ratlos und lässt sich von den Bildern überwältigen. <BR /><BR />Das Buch „Ich schreibe Film“, zeigt so schön, was diesen einzigartigen Filmkünstler im Alltag bewegt hat, welche Träume ihn aus dem sicheren Schlaf gerissen haben. Es ist wunderbar zu wissen, dass es Genies nicht anders geht, wie denen die das Genie verehren, und da kommt man sich ganz nahe mit einem Künstler, den man verehrt. Ja, er putzt sich die Zähne halt auch nur mit Wasser. <BR /><BR />Bergman hat sich auch nur banale Fragen gestellt: „Was will ich eigentlich. Wo will ich hin.“ Vielleicht die Essenz des Films der nicht versäumt werden sollte. Es ist nicht nur ein biblischer Film sondern einer der einen nicht in Ruhe lässt, dessen Bilder sich eingraben in die Träume, vielleicht doch ein wenig Horror. Woody Allen, Ang Lee, Lars von Trier und Margarethe von Trotta verehren ihn sehr.“ (gro)<BR /><BR /><BR /><Fett>Buchtipp:<BR /></Fett><BR />Ingmar Bergman, Ich schreibe Filme. Arbeitstagebücher 1955-2011 (Berneberg Verlag)<BR /><BR /><BR />Der Filmklassiker <a href="https://www.youtube.com/watch?v=qXeUW5CkyVw" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">„Das siebente Siegel“</a> ist zu finden auf Youtube.<BR />Sprache: Deutsch<BR />Dauer: 96 min<BR /><BR /><BR /><BR />