De Sica filmt seine Fahrraddiebe mit Laien auf den Straßen Roms und fokussiert die alltägliche Wirklichkeit in einer so einfachen wie exemplarischen Geschichte. Einem Arbeitslosen wird jenes Fahrrad gestohlen, das die Bedingung für seinen neuen Job ist...<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="757220_image" /></div> <b>Der Regisseur</b><BR /><BR />Vittorio De Sica (1901-1974), Filmregisseur und Schauspieler<BR /><BR /><b>Weitere Filme:</b><BR />„Sciuscià“ (1946) <BR />„Miracoli a Milano“ (1951)<BR />„Stazione Termini“ (1953)<BR />„Matrimonio all'italiana“ (1964 mit Marcello Mastroianni und Sophia Loren)<BR />„Girasoli“<BR /><BR /><BR /><b>Darsteller</b><BR />Lamberto Maggiorani, Enzo Staiola<BR /><h3> Was passiert</h3>Rom, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg: Der arbeitslose Antonio Ricci findet endlich einen Job als Plakatkleber. Kaum hat er die ersten Plakate geklebt, wird das für den Broterwerb unerlässliche Fahrrad gestohlen. Verzweifelt zieht Ricci gemeinsam mit seinem Sohn Bruno durch Rom, um sein Fahrrad zu finden.<BR /><h3> Bildästhetik</h3>Die Szenen draußen sind manchmal zur einen Hälfte in fast schmerzhafte Helligkeit getaucht, zur anderen in scharf abgegrenzte Schatten, das Tiberufer in gleißendem Mittagslicht, die Innenräume eher diffus beleuchtet, Wohnhöhlen, gleichsam erfüllt vom Geruch vieler anderer Menschen...<BR />(arte filmklassiker)<BR /><h3> Filmkritik</h3>Beinahe wäre „Ladri di biciclettee“ ein Hollywoodfilm geworden, mit David O. Selznick als Produzent und Cary Grant als Hauptdarsteller. Regisseur Vittorio De Sica verfolgte in Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Cesare Zavattini jedoch schliesslich ein anderes Konzept: Sein „armes“ Kino, das den ganzen Reichtum menschlicher Erfahrung zu repräsentieren vermag, wurde – zusammen mit Rossellinis „Roma, città aperta“– das Grundmodell für eine neorealistische Ästhetik. <BR />(Filmpodium)<BR /><h3> Hintergrund</h3>Gedreht wurde fast ausschließlich an Originalschauplätzen, und auch die meisten Rollen werden von Laiendarstellern in ihrer eigenen Kleidung gespielt. Dieses Streben nach Realismus ist typisch für den italienischen Neorealismus.<BR /><h3> Expertenmeinung</h3>„De Sica schuf nicht nur einen Klassiker des Neorealismus, sondern einen der schönsten Spielfilme der Welt, bewundert gleichermaßen von Orson Welles und Akira Kurosawa, Satyajit Ray und Yilmaz Güney. De Sica filmt seine Fahrraddiebe mit Laien auf den Straßen Roms und fokussiert die alltägliche Wirklichkeit in einer so einfachen wie exemplarischen Geschichte. Einem Arbeitslosen wird jenes Fahrrad gestohlen, das die Bedingung für seinen neuen Job ist. Der banale Fall wird zur Existenzbedrohung, die Suche nach dem Fahrrad zur tragisch-modernen Odyssee durch eine Welt ohne Mitleid.“ <BR />(Harry Tomicek, Österreichisches Filmmuseum, 2/2015)<BR /><h3> Fazit</h3>„Lebendige Erzählweise, Sensibilität, menschliche Wärme und eine soziale Aussage ohne Sentimentalität“ (filmdienst)<BR /><BR />Der Filmklassiker <a href="https://www.youtube.com/watch?v=SSAAp9dD-Yg" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">„Ladri di biciclette“ </a> ist zu finden auf Youtube.<BR />Sprache: Italienisch<BR />Dauer: 1h 30min<BR /><BR /><BR /><BR /><BR />