Der Film „Die Verachtung“ basiert auf dem gleichnamigen Roman „Il disprezzo“ des italienischen Schriftstellers Alberto Moravia. „Moravias Roman ist ein gewöhnlicher, netter Bahnhofsroman, voll von klassischen und altmodischen Gefühlen, trotz der Modernität der Situationen.“ <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="712412_image" /></div> <BR /><BR /><b>Jean-Luc Godard (1930-2022)</b><BR /><BR />Andere Filme: <BR />„À bout de souffle“(„Außer Atem“1960 mit Jean Paul Belmond),<BR />„Vivre sa vie“ („Die Geschichte der Nana S“1962 mit Anna Karina) „Masculin féminin“ (1966„Die Kinder von Marx und Coca Cola“ mit Jean-Pierre Lèaud) auch bei Youtube zu sehen, <BR />„One Plus One“ (1968 „Sampaty For the Devil“ mit den Rolling Stones), „Nouvelle Vague“ (1990 mit Alain Delon)<BR /><BR /><BR /><b>Drehbuch Vorlage</b><BR /><BR />Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman „Il disprezzo“ des italienischen Schriftstellers Alberto Moravia. „Moravias Roman ist ein gewöhnlicher, netter Bahnhofsroman, voll von klassischen und altmodischen Gefühlen, trotz der Modernität der Situationen. Aber gerade mit dieser Art von Romanen macht man oft schöne Filme.“ (JLG)<BR /><BR /><BR /><b>Drehort</b><BR /><BR />Teile des Films wurden auf und in der berühmten Villa des deutsch-italienischen Schriftstellers Curzio Malaparte auf Capri gedreht.<BR /><BR /><BR /><b>Was passiert</b><BR /><BR />Über der Arbeit an einem Film über die Irrfahrten des Odysseus zerbricht die Ehe des Drehbuchautors Paul (Michel Piccoli): Seine Frau Camille (Brigitte Bardot) glaubt, dass sich der Autor von dem Produzenten des Films Prokosch (Jack Palance) kaufen lässt und zudem sie selbst an ihn abtreten wolle, um seine eigene Position sichern zu können. Camille empfindet daraufhin nur noch Verachtung für Paul. Als Regisseur Lang fungiert Fritz Lang selbst.<BR /><BR /><BR /><b>Filmkritik</b><BR /><BR />„Jean-Luc Godards Kino besteht zu einem großen Teil aus verfilmter Filmkritik, und dafür hat er wohl kein prägnanteres Bild gefunden als die Anfangssequenz von „Le Mépris“. In einer einzigen langen Einstellung (die natürlich eine Verbeugung vor Orson Welles ist) sehen wir eine Kamerafahrt (wie in Welles „Touch of Evil“). Allerdings sehen wir bei Godard tatsächlich die Fahrt und nicht ihr Ergebnis, denn unsere Kamera schaut auf eine Kamera, die gerade den langsamen Gang einer jungen Frau aufnimmt.<BR /><BR />So doppelbödig ist jede Einstellung in diesem Film, der an der Oberfläche Godards „einziges Zugeständnis an das Mainstream-Filmemachen“ (so Armond White) zu sein scheint. Die Filmproduzenten Carlo Ponti und Joseph E. Levine gaben ihm 1963 den Auftrag, Alberto Moravias Erzählung „Il disprezzo“ als Cinemascope-Produktion mit den Stars Brigitte Bardot und Michel Piccoli zu verfilmen. Zum Cinemascope-Format gibt Fritz Lang im Film (und natürlich in Cinemascope) gleich die vernichtende Kritik mit, es sei „am besten für Eisenbahnzüge und Schlangen geeignet.“ <BR /><BR />Und mit den Einstellungen von Brigitte Bardot waren die Produzenten schließlich so unzufrieden, dass sie Godard zwangen, noch zwei Nacktszenen mit ihr nachzudrehen, in denen man ihren Hintern zu sehen bekommt. Godard selber lässt den Superstar jener Zeit lieber Obszönitäten in die Kamera sagen oder Szenen aus seiner Ehe nachspielen.“ (taz)<BR /><BR /><BR /><b>Expertenmeinung</b><BR /><BR />„Es sind die genuin filmischen Mittel, die in 'Le mépris' das Paar angreifen: CinemaScope und Technicolor. Eine genaue Analyse der Mis en Scène lässt erkennen, dass Godard in der zentralen Szene in der Wohnung von Paul und Camille das Breitwandformat dazu nutzt, die Räume der Gemeinsamkeit (deretwegen Paul die entwürdigende Lohnarbeit für den Produzenten überhaupt auf sich nimmt) in eine Architektur der Trennung zu übersetzen.“ <BR />(Bert Rebhandl)<BR /><BR /><BR /><b>Fazit</b><BR /><BR />Wir sehen einen Film, in dem Fritz Lang vom jungen Godard verehrt wird und der die Machenschaften von Hollywoodproduzenten entlarvt.<BR />Wir sehen einen Film über Liebe und Eifersucht. Wunderbare Szenen auf Capri. Nur nicht alles verstehen wollen. Eben eine Odyssee, der Film wie das Thema.<BR /> (gro) <BR /><BR /><BR /><b>Buchtipp:</b><BR />Bert Rebhandl, Jean-Luc Godard. Der permanete Revolutionär. Zsolnay<BR />Mit ausführlicher Filmografie.<BR /><BR /><BR />Der Filmklassiker <a href="https://www.youtube.com/watch?v=pduQ4l6Jkjo" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">„Le mépris“</a> ist zu finden auf Youtube.<BR />Ausleihe ab 2.99 Euro<BR /><BR /><BR />