Die Filme des Russen Andrei Tarkowski scheinen für die Ewigkeit geschaffen, und so hat auch sein Science-Fiction-Film „Solaris“ etwas absolut Zeitloses. Zudem: Die Kostüme waren schon zu seiner Entstehungszeit anfangs der 1970er Jahre heillos veraltet und von daher modern. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="771935_image" /></div> <BR /><b>Darsteller:</b> Donastas Banionis, Natalja Bondartschuk, Jury Jurvet, Anatoli Solonizyn<BR /><BR /><b>Andrei Tarkovski</b> (1932-1986) andere Filme: <BR />„Iwans Kindheit“ (1962)<BR />„Serkalo“ (1975)<BR />„Stalker“ (1979) <BR />„Nostalghia“ (1983)<BR />„Opfer“ (1986)<BR /><BR />Tarkovski ist im Exil in Paris gestorben.<BR /><h3> Was passiert</h3>In der ausführlichen Exposition, die wie nebenbei in wunderbaren Naturbildern schwelgt, wird das Wesen des Planeten Solaris erklärt, der ganz und gar von einem schaumigen Ozean bedeckt ist und auch nach jahrzehntelanger Forschung ein Mysterium bleibt. <BR />Eine Art Verstand oder Bewusstsein soll der Ozean haben, doch die Wissenschaft kapituliert: Ursprünglich für 85 Wissenschaftler gebaut, beherbergt die im Orbit des Planeten schwebende Raumstation nur noch drei Forscher. Der Psychologe Kris Kelvin soll nun zur Station reisen, den Status quo beurteilen und eine Empfehlung für oder gegen das Einstellen der zeit- und kostenintensiven Forschung abgeben. <BR />(filmsucht.org)<BR /><h3> Filmkritik</h3>„Kein Film hat so gut die komplexen Feinheiten moderner Science-Fiction eingefangen, durch die Vermischung von Zeit und Erinnerung, die Darstellung der Unruhe und durch die Betonung von Eleganz und Stil. Die blendend fotografierte Raumstation, vollgestopft mit barockem, widersinnigen Mobiliar, ist ein hervorragend gestaltetes Labyrinth nicht artikulierter Panik, ein denkwürdiges Symbol des in Unordnung geratenen menschlichen Verstandes.“ <BR />(Philip Strick, Sight & Sound)<BR /><h3> Expertenmeinung</h3>„Ein Versuch über das Wesen der Gnade und die Illusion der zweiten Chance. Und darüber, dass man, ganz biblisch, erst wieder ins Haus des Vaters einkehren kann, wenn man erkennt, dass man nur dieses eine Sein mit allen seinen Konsequenzen hat – der Unendlichkeit Gottes und allen Erlösungsverheißungen zum Trotz. Tarkowskis zugänglichstes und populärstes Werk, ein Höhepunkt des sowjetischen Genrekinos.“<BR />(Rui Hortênsio da Silva e Costa, Filmmuseum Wien)<BR /><h3> Fazit</h3><BR />Die Filme des Russen Andrei Tarkowski scheinen für die Ewigkeit geschaffen, und so hat auch sein Science-Fiction-Film SOLARIS etwas absolut Zeitloses (die Kostüme waren schon zu seiner Entstehungszeit anfangs der 1970er Jahre heillos veraltet und von daher modern). „Solaris“ geht auf den 1961 erschienenen Roman des polnischen Autors Stanislaw Lem zurück, der Tarkowski zu einem auf den ersten Blick überraschenden Abstecher in die Welt der Science-fiction inspirierte.<BR /> (trigo-film)<BR /><BR /><BR /><b>Buchtipp:</b><BR />Die versiegelte Zeit. Gedanken zur Kunst, zur Ästhetik und Poetik des Films.Aus dem Russischen übersetzt von Hans Joachim Schlegel; bearbeitete Neuausgabe: Alexander, Berlin 2009,<BR /><BR /><BR />Der Filmklassiker <a href="https://www.youtube.com/watch?v=Z8ZhQPaw4rE" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">„Solaris“ </a> ist zu finden auf Youtube.<BR />Sprache: russische Originalfassung mit englischen Untertiteln<BR />Dauer: 2h47min<BR /><BR /><BR /><BR />