„Die Menschen sollen vergessen, dass das da eine Leinwand ist, worauf sie blicken. Sie sollen meinen, sie seien mit den Personen der Handlung im selben Zimmer oder auf derselben Straße“, sagte Billy Wilder von seinen Filmen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="618134_image" /></div> <BR /><BR /><b>Billy Wilder</b><BR /><BR />1906 in Galizien (Österreich-Ungarn) als Sohn jüdischer Eltern geboren. 1936 Emigration in die USA. 1946 erster Oscar für den Film „Das verlorene Wochenende“. Filmregisseur bis 1980. Dann Kunstsammler. Seine Familie ist im Holocaust umgekommen. Er selbst dreht einen Dokumentarfilm über ein KZ. Er stirbt 2002 in Los Angeles.<BR /><BR /><BR /><b>Genre:</b> Tragische Komödie<BR /><BR /><BR /><b>Darsteller:</b> Jack Lemmon, Shirley MacLaine, Fred MacMurray<BR /><BR /><BR /><b>Zum Szenenbild</b><BR /><BR />Das Großraumbüro, in dem Baxter am Tisch 861 im 19. Stock sitzt, ist wohl ein sehr eindrucksvoller Set. <b>Alexandre Trauner,</b> der Szenenbildner, hat kein geeignetes Büro gefunden. So baute er in einer Halle bei Goldwyn selbst eines. Mit Tricks erschuf er die Illusion einer Halle mit den Ausmaßen eines Fußballfeldes mit 5000 Arbeitsplätzen. Von der 3. Reihe ließ er die Tische immer kleiner werden, setzte nach hinten immer kleinere Statisten, Die Tiefenwirkung verstärkte er mit einer perspektivisch zusammenlaufenden Neonbeleuchtung. Da sitzt ein Mensch in der Masse des US-amerikanischen Lebens ohne Privatleben. <BR /><BR /><BR /><b>Der Regisseur zum Film</b><BR /><BR />„Ich will eigentlich, dass die Leute in meinen Filmen vergessen, dass es da eine Kamera und einen Regisseur gegeben hat. Sie sollen vergessen, dass das da eine Leinwand ist, worauf sie blicken. Sie sollen meinen, sie seien mit den Personen der Handlung im selben Zimmer oder auf derselben Straße.“<BR /><BR /><b>Was passiert</b><BR /><BR />Der kleine New Yorker Büroangestellte einer Versicherungsgesellschaft C.C. „Bud“ Baxter beschleunigt seine Karriere, indem er sein Apartment regelmäßig seinen Vorgesetzten für Schäferstündchen überlässt. Erst als die junge Frau seiner Träume, das Aufzugsgirl Fran Kubelik, in diese Machenschaften verstrickt wird, kommt er zur Besinnung. <BR /><BR /><b>Leitmotiv</b><BR /><BR />Ist der Wohnungsschlüssel, der weitergegeben wird oder unter dem Schuhabstreifer versteckt wird.<BR /><BR /><b>Filmkritik</b><BR /><BR />„Eine der schärfsten, illusionslosesten und anrührendsten Komödien Billy Wilders: eine böse Satire über Geschäftsmoral und Duckmäusertum, in ihrer bitteren Vision aber gemildert durch ein zärtliches Verständnis für die Schwächen menschlicher Beweggründe. Selbst der Drückeberger-Schluss (Boy verzeiht Girl und alles ist gut) ist durchaus bewegend, da Jack Lemmon und Shirley MacLaine mit subtilem Geschick zwischen Komödie und Pathos zu changieren wissen.“ <BR />(Tom Milne, Time Out Film Guide)<BR /><BR /><b>Expertenmeinung</b><BR /><BR />„Wilder beschreibt mit komischen Mitteln eine grausame Welt der gegenseitigen Ausnutzung, eines übersteigerten urbanen Egoismus, der keine Gefühle und kein Mitleid kennt. Opfer solch „männlichen“ Machtmissbrauchs sind die Frauen, die Liebe vorgegaukelt bekommen, damit man sich ihrer sexuell bedienen kann.“ <BR />(Horst Peter Koll, arte Filmklassiker bei Reclam)<BR /><BR /><b>Einstellungsgag</b><BR /><BR />Unvergesslich wie Jack Lemmon Spaghetti durch einen Tennisschläger abgießt.<BR /><BR /><b>Fazit</b><BR /><BR />Die Schwarz-Weiß-Komödie besteht aus Missverständnissen und Missdeutungen, die zeigen, wie wenig die Menschen miteinander anfangen können. Nach Wilder sein perfektester Film.<BR /><BR /><b>Buchtipp</b><BR /><BR />Der Filmkanon, 35 Filme, die Sie kennen müssen<BR />Hellmut Karasek, Billy Wilder. Eine Nahaufnahme<BR /><BR />Der Filmklassiker „The Apartment“ ist <a href="https://www.dailymotion.com/video/xve3od" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">hier</a> zu finden.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR />