In „The Gatekeepers“, wie der Film im Original heißt, kommen erstmals alle sechs noch lebenden ehemaligen Chefs des Geheimdienstes Schin Bet ohne Umschweife zu Wort. Sie berichten unter anderem von gezielten Tötungen von Palästinenserführern und Bombenabwürfen auf Gaza und über bedeutende Ereignisse in ihrer Amtszeit. "Dabei sprechen sie auch über den moralischen Zwiespalt, in dem sie sich aufgrund von Folter und Terror, Verhaftungen und Ermordungen befanden", so der TV-Sender "Arte", der die Doku schon am Dienstagabend gezeigt hat.Zu den Aufgaben des Schin Bet gehören die Aufklärung staatsfeindlicher Aktivitäten, Terrorismusbekämpfung sowie Spionageabwehr. „Im Stil des Dokumentarfilms ‚The Fog of War‘ von Errol Morris werden ihre Ausführungen mit schockierenden Archivbildern und 3D-Animationen unterlegt, die auf Fotos der geschilderten Ereignisse basieren. Sie veranschaulichen die Hintergründe des moralischen Dilemmas und konfrontieren den Zuschauer mit der Frage, ob er oder seine Regierung in der gleichen Lage hätten anders handeln können. Vor dem Hintergrund der zentralen Rolle, die Israel beim weltweiten Kampf gegen den Terror spielt, geben die Bekenntnisse dieser ‚Gatekeeper‘ zu denken und zwingen den Zuschauer sich zu fragen, mit welchen Mitteln dieser Kampf geführt werden soll, ob im Gazastreifen oder in Guantánamo, in Palästina oder Pakistan. Wie ein moralisches Gleichnis zeigen die Schilderungen der Schin-Bet-Offiziere, was passiert, wenn ein Volk oder eine Nation versucht, Gewalt mit Gewalt zu begegnen“, schreibt "Arte".Die Dokumentation „Töte zuerst – Der israelische Geheimdienst“ wird ab 22.45 Uhr auf der ARD ausgestrahlt.stol