So auch in „Ich habe sie geliebt“ mit Frankreichs Kinostar Daniel Auteuil. Doch trotz des „Deja-vu“-Effekts gelingt es dem Film, den Zuschauer in den Bann zu ziehen, denn er spielt geschickt mit den leidenschaftlichen Gefühlen und den zurückhaltenden Charakteren der Hauptdarsteller.Das 99 Minuten lange Liebesdrama von Zabou Breitman lehnt sich an den gleichnamigen und viel beachteten Roman von Anna Gavalda an. Der Film, der in Deutschland jetzt in die Kinos kommt, lief in Frankreich im Frühling 2009 unter dem Titel „Je l’aimais“ an und wurde von der Fachkritik als eines der „bewegendsten Liebesdramen“ der vergangenen Jahre bezeichnet.In dem Film werden gleich zwei unglückliche Liebesgeschichten erzählt. Da ist zunächst Chloe (Florence Loiret-Caille), die frisch verlassene Mutter zweier kleiner Kinder, die ausgerechnet Trost bei Pierre (Daniel Auteuil) sucht, dem Vater des Untreuen. Die Regisseurin, die mit „Ich habe sie geliebt“ ihren dritten Film zeigt, lässt diesen Teil des Films in einem Chalet in den Bergen stattfinden, wohin Pierre die traumatisierte und betrogene Mutter seiner Enkelkinder führt.Dort wird der wortkarge Mann mit Gefühlsausbrüchen und Beschuldigungen gegen sich und seinen Sohn konfrontiert. Doch die Anklagen lösen weder Zorn noch Unverständnis aus, sondern lange zurückliegende Gefühle, womit der eigentliche und zweite Teil des Films beginnt: Die leidenschaftliche Liebe zu Mathilde (Marie-Josee Croze), für die der Familienvater und erfolgreiche Geschäftsmann jedoch nicht in der Lage war, sein geordnetes Familien- und Gesellschaftsleben aufzugeben.In Form von Rückblenden wird dem Zuschauer die große Liebe von Pierre offenbart: Leidenschaftliche Nächte in Hotelzimmern in Paris und Hongkong, Szenen, in denen Pierre mitten in der Nacht seine Geliebte verlässt, um zu seiner Familien zurückzukehren. Breitman verurteilt in ihrem Film nicht, sondern arbeitet erfolgreich die Tragik von Dreierbeziehungen heraus.„Daniel Auteuil hat selten so packend und intensiv gespielt wie in diesem Film“, lobte Frankreichs Presse die schauspielerische Leistung des 59-Jährigen. Das Drama, das sich von der leidenschaftlichen zur zerstörerischen Liebe entwickelt, bot Auteuil, der zu den charismatischen Schauspielern Frankreichs zählt, genau die Bandbreite an Ausdrucksformen, die er liebt. „Ich bin in meinen Gefühlen sehr exzessiv, wenn ich mich freue oder wenn ich leide. Aber auch bei der Arbeit bin ich exzessiv - ich habe schließlich keine Zeit zu verlieren. Zwar sind bei mir die Augen nicht größer als der Mund, doch ist mein Hunger gewaltig “, sagte Auteuil der dpa.Der in Algier geborene Schauspieler war von dem Drehbuch fasziniert, auch wenn er persönlich ein solches Liebesdrama anscheinend noch nie erlebt hat: „Ich bin ziemlich ausgeglichen, doch als ich das Buch gelesen hatte, hatte ich den Eindruck, es sei für mich geschrieben worden“, erklärte Auteuil weiter, der unter anderem mit der Schauspielerin Emmanuelle Beart verheiratet war.Mit dem Film geht die Handlung nicht nur auf das Lieblingsthema der in Paris geborenen Regisseurin ein. Die dramatische Geschichte Pierres soll Chloe helfen, den Glauben an die Liebe nicht zu verlieren und ist für jene, die sich gern großen Gefühlsdramen hingeben, ein wahres Kinovergnügen.dpa