Was seine Liebhaberinnen nicht wussten: Das Geld, das er für ihre Treffen ausgab, stammte von der Vorgängerin, die immer noch auf ein Wiedersehen mit ihm, dem vermeintlichen Millionärssohn, hoffte.
Hilfe für die große Liebe
Nach einigen luxuriösen Treffen, viel Spaß und natürlich viel Liebe bekamen die Opfer einen Anruf von ihrem Liebsten. Er brauche ihre Hilfe, es gebe Streit mit mafiösen afrikanischen Kartellen im Geschäft mit Diamanten und er brauche jetzt schnell eine Überweisung, ansonsten drohe eine Pleite. So oder ähnlich lauteten seine Geschichten. Die verliebten Frauen zögerten nicht lange und überwiesen ihm das Geld – was soll schon passieren, wenn man einem Millionär ein paar Tausend Euro leiht, die ja wie versprochen zurückkommen?
Sobald das Geld überwiesen war, war es auch mit der großen Liebe vorbei. Der Betrüger ließ sich nur mehr selten hören und wenn, dann drohte er seiner „Geliebten“ – das überwiesene Geld war weg.
3 Opfer haben ihre Geschichte nun öffentlich gemacht und erzählen davon in der neu erschienenen Netflix-Doku „Tinder-Schwindler“. Alle 3 Opfer überwiesen dem Schwindler viel Geld: 185.000, 25.000 und 120.000 Euro um genau zu sein. Insgesamt habe der Tinder-Schwindler mit seiner Masche 8,5 Millionen Euro erbeutet. Einige betrogene Frauen verschuldeten sich dafür.
Festgenommen und wieder entlassen
Einige Opfer meldeten sich bei der Polizei, die den Tinder-Schwindler in Griechenland festnehmen konnte. Nach der Ausweisung in sein Heimatland Israel, wurde er nach 5 Tagen Haft wieder entlassen – wegen guter Führung, hieß es.
Die Opfer werden ihr Geld so schnell wohl nicht wieder sehen. Sie haben sich aber zusammengeschlossen, um durch ein Crowdfunding ihr Geld wieder zu bekommen. Auch die Netflix-Doku soll ihre Geschichte bekannt machen und das Crowdfunding ankurbeln – die Doku ist ein Renner.
Tinder und Instagram haben Simon Leviev nach dem Bekanntwerden der Geschichte auf Netflix gesperrt.