Das Medium Film stand dabei im Mittelpunkt der geistigen Kriegsführung wodurch uns heute filmische Dokumente von beklemmender Direktheit erhalten sind, die ganz unmittelbar Zeugnis vom großen Sterben ablegen.Auch der österreichische Generalstab erkannte rasch die Potenz filmischer Propaganda und schuf mit der Filmstelle des Kriegspressequartiers eine zentral gesteuerte Filmpropaganda. Die österreichischen Kriegswochenschauen wurden bei der Sascha-Film beauftragt, die vor dem Krieg mit klassischen Naturbildern eine ästhetisch und technisch ungewöhnlich hochstehende Produktion aufgebaut hatte. Diese raffinierte Bildgestaltung wurde bei der Kriegspropaganda weiterentwickelt und steht in einem deutlichen Kontrast zu den weit weniger elaborierten Filmberichten sämtlicher anderer Mächte der Zeit.Die heute noch beeindruckende Ästhetisierung des Schreckens fand gerade in der, an Naturschönheiten so reichen Tiroler Landschaft ein willkommenes Sujet und es ist ganz erstaunlich, dass von allen österreichischen Kriegsaufnahmen jene von der Tiroler Alpenfront mit Abstand die meisten erhaltenen Exemplare darstellen.Nikolaus Wostry, der Leiter des Filmarchivs Austria, hat für diese Veranstaltung eine eigene Auswahl von Kriegswochenschauen zusammengestellt, die er in Bozen vorstellen wird. Dazu liefert er interessante historische Hintergrundinformationen zu den einzelnen Filmaufnahmen.Das Programm des Abends im Überblick:- Im Auto durch die österreichischen Alpen, 1912- Eine Fahrt mit der Drahtseilbahn an der italienischen Alpenfront, 1916- Bei den Tiroler Kriegsadlern im Winter, 1916- Ein Heldenkampf in Schnee und Eis, 1917- Seine Majestät der Kaiser und König im wiedereroberten Görz, 1917- Seine Majestät Kaiser Karl I. in Tirol, 1917- Kaiser Karl und Gattin Zita eröffnen die Ausstellung „Kaiserjäger im Felde“ in BozenTermin: Donnerstag, 11. Dezember, 18 Uhr, Filmclub BozenDer Eintritt zur Veranstaltung ist frei!