Wie dem auch sei - ein Körnchen Wahrheit scheint schon dran zu sein, sonst wäre die Komödie „Jungs bleiben Jungs“ von Riad Sattouf nicht so ein Riesenerfolg in Frankreich gewesen. Außerdem heimste der Regisseur noch den César für den besten Debütfilm ein, und das nicht zu Unrecht. Auch wenn manche Szenen etwas platt wirken: Insgesamt bereitet es großes Vergnügen, wenn der pickelige Hervé und sein bester Freund Camel den Mädchen nachstellen und dabei immer wieder kräftig auf der Nase landen.Besonders unterhaltsam ist der Film, wenn Hervé (Vincent Lacoste) unter seiner neugierigen Mutter (Noémie Lvovsky) leidet, die das Erwachsenwerden ihres „Babys“ mit Hingabe verfolgt. Vor allem für sein Liebes- und Triebleben interessiert sie sich, was ihrem Sohn größte Pein bereitet. Ohne anzuklopfen platzt sie in sein Zimmer und will auch noch wissen, ob sie ihn bei irgendwelchen Heimlichkeiten gestört hat. Der Gipfel des Peinlichen ist erreicht, als sie vor den Augen aller mit einem anderen Vater anbandelt - ausgerechnet auf der Party von Hervés Klassenkameradin Aurore (Alice Tremolières), mit der der 14-Jährige erste schüchterne Annäherungsversuche unternimmt. Zu allem Überfluss bekommt er auch noch Ärger mit Camel (Anthony Sonigo), der sich von seinem verliebten Freund vernachlässigt fühlt.Die Liebe - der große Traum, nicht nur für Mädchen. Als er sich für Hervé zu erfüllen scheint, ist dieser komplett überfordert. Der erste Kuss und die Ungewissheit, ob man alles richtig gemacht hat. Schüchterne Berührungen gepaart mit der Angst, zu versagen. Die unerwartete Hingabe der Angebeteten und die plötzliche Frage: Ist sie wirklich die Frau, die ich haben wollte? Schonungslos entzaubert Sattouf die ersten Liebeserfahrungen. Und schnell wird klar: Die Teenager-Jahre mit all den Pickeln, Zweifeln und Niederlagen sind verdammt anstrengend. Doch wer sie mit Humor nimmt, so Sattoufs Botschaft, wird auch später noch gerne zurückdenken - mit einem weinenden, aber vor allem auch mit einem lachenden Augedpa