Mit dabei waren auch die drei Landesräte Philipp Achammer, Florian Mussner und Christian Tommasini. Einigkeit herrschte darüber, die Filmtage verstärkt zu einem Schnittpunkt zwischen deutschem und italienischem Kulturraum und zum Schaufenster für die lokale Filmwirtschaft zu machen. Initiiert wurde das Projekt „Weiterentwicklung Bozner Filmtage“ von den Filmtagen und der Business Location Südtirol (BLS).Seit dem Sommer schon berät eine von Filmtagen und BLS eingesetzte Projektgruppe darüber, wie eine solche Weiterentwicklung aussehen könnte. Warum es Bedarf für eine Veränderung gibt, erklärt Helene Christanell von den Bozner Filmtagen so: „Seit der Gründung der Südtiroler Filmförderung und der BLS haben sich die Rahmenbedingungen der Filmtage verändert. Die Welt des Kinos ist näher an uns herangerückt, und viele Südtiroler sind damit bereits in Kontakt gekommen – vor und hinter der Kamera. Laufend entstehen neue Berufsfelder und Unternehmen in der Branche. Die Bozner Filmtage sind gefordert, diese Chancen zu erkennen und die Akteure aller Sparten entsprechend mit einzubinden.“ Dabei gelte es, auf Bestehendes aufzubauen und Neues zuzulassen.Um Ideen zu sammeln, alle Interessensgruppen mit einzubeziehen und so einen breiten Konsens zu erreichen, luden die Filmtage und BLS nun zu einem Ideenworkshop und setzten dabei auf die Beteiligung beteiligter Berufssparten. Gekommen waren schließlich über 30 Südtiroler Fachleute, von der Theaterexpertin über den Filmproduzenten und Exponenten der Wirtschaft bis zu Festivalvertretern. „Die Bedeutung der Bozner Filmtage für Filmkultur und Filmwirtschaft spiegelt auch die rege Beteiligung an diesem Workshop wider“, sagt BLS-Direktor Ulrich Stofner. „Auch künftig sollen alle Akteure an einem Strang ziehen, um dem großen gemeinsamen Ziel, Südtirol als attraktives Filmland weiterzuentwickeln, näher zu kommen.“In einem Impulsreferat zeichnete Nikolaj Nikitin, Experte für Filmfestivals und Delegierter für die „Berlinale“ die internationale Festivallandschaft nach und zeigte Szenarien auf, wie diese Weiterentwicklung aussehen könnte. Konkrete Vorstellungen darüber wurden gestern bereits festgeschrieben: Die Filmtage sollen zu einem kulturellen Highlight und einem Aushängeschild in Sachen Film werden, das aber auch Marktplatz ist und damit die Erfordernisse der Filmwirtschaft aufgreift. Das Festival soll auch Brücken schlagen zwischen den Kulturen und Sprachen – sei es von Nord nach Süd oder auch im Land selbst. Zudem soll es zu einem Begegnungsmoment für die Filmbranche werden, zu dem internationales Fachpublikum anreist und das eine Sogwirkung über die Landesgrenzen hinaus hat.Nun sind die Teilnehmer des Workshops eingeladen, in Fachgruppen die gewonnenen Erkenntnisse weiter zu entwickeln und konkrete Maßnahmen auszuarbeiten, um ihre Visionen Wirklichkeit werden zu lassen.