<b>s+: Herr Klammer, das Filmdrama „Das Lehrerzimmer“ erhielt bereits den „Deutschen Filmpreis 2023“. Wie überraschend kam nun die Oscar-Nomi<?TrVer> nierung?</b><BR />Michael Klammer: Man muss mit allem rechnen. <i>(lacht)</i> Nein, ich glaube, dass die meisten in der Produktion und Regie schon überrascht waren, dass dieser kleine Film plötzlich so eine Aufmerksamkeit bekommt und Dynamik entwickelt. Mich hat es aber nicht wirklich überrascht, muss ich gestehen. <BR /><BR /><b>Warum nicht?</b><BR />Weil der Streifen den Puls der Zeit trifft. Es geht um Debattenkultur, aber auch um die Suche nach Wahrheit. Der Mikrokosmos Schu<?TrVer> le lässt sich hier auf die gesamte Gesellschaft ausweiten.<BR /><BR /><BR /><b>Sie sind in der Rolle eines Lehrers zu sehen …</b><BR />Genau, ich spiele einen Liebhaber von Normen und Regelwerken, der Dienst nach Vorschrift macht. Damit kollidiert Lehrer Thomas Liebenwerda aber mit der jungen Lehrerin Carla Nowak, gespielt von Leonie Benesch, die mit einer völlig anderen Herangehensweise daherkommt – und es kracht ordentlich.<BR /><BR /><b>Auch Ihr Sohn Leonard ist als Schü<?TrVer> ler auf der Leinwand zu sehen. Wan<?TrVer> delt er bereits auf Vaters Pfaden?</b><BR />Leo, der bis dahin keine Schauspielerfahrung hatte, wollte eigentlich nur als Komparse dabei sein. Dafür machte er ein kleines Video, das den Regisseur wohl ziemlich beeindruckt hat, worauf er ihm Casting-Texte zukommen ließ. Leonard war damals elf Jahre alt und eigentlich zu jung für die Rolle des Schüler ‚Oskar‘ im Film, konnte bei zwei darauffolgenden Castings aber überzeugen und war plötzlich mit dabei.<BR /><BR /><b>Sind Sie sein größter Fan oder sein größter Kritiker?</b><BR />Fan natürlich. Ich bewundere ihn für die Lockerheit, mit der er an Sa<?TrVer> chen rangeht und mit Leidenschaft dabei ist. Mittlerweile hat er einen weiteren ZDF-Zweiteiler gedreht – er ist in „Lillys Verschwinden“ an der Seite von Heino Ferch und Jessica Schwarz zu sehen. <BR /><BR /><b>Werden Sie beide in Los Angeles bei der Oscar-Verleihung dabei sein?</b><BR />Wir wollen uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen – auch wenn wir nicht direkt nominiert sind, sondern der Film, also Regie und Produktion.<BR /><BR /><b>Wie groß sind die Chancen zu gewinnen?</b><BR />Es ist alles möglich, und niemand ist komplett beleidigt, wenn es nicht passiert. Wir freuen uns einfach auf die Stadt, die Atmosphäre – und vielleicht hat man ja die Gelegenheit, jemanden persönlich zu treffen. Wir nehmen alles mit.<BR /><BR /><b>Auch ein Angebot aus Hollywood?</b><BR />Würde ich die Chance bekommen, würde ich nicht Nein sagen, auch mal in einer großen Produktion mit dickem Budget und neuen Möglichkeiten mitzuarbeiten. <BR /><BR /><h3> Zum Film:</h3><b>Der Inhalt:</b> Die junge Lehrerin Carla ist neu im Job und beginnt ihre erste Anstellung an einer Schule. Als sie feststellt, dass dort gestohlen wird, beginnt sie, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Sie stößt dabei auf erheblichen Widerstand im Kollegium, das seine eigenen rigiden Strategien fährt, um die Fälle aufzuklären. Auch Eltern und Schüler zeigen wenig Verständnis. Als ausgerechnet die Mutter eines Schülers schließlich zur Hauptverdächtigen wird, geraten Carlas Methoden an ihre Grenzen.<BR /><BR /><b>Der Cast:</b> Im Film, der großteils in Hamburg gedreht wurde, spielt Leonie Benesch die Hauptrolle der Lehrerin Carla Nowak. Der Südtiroler Michael Klammer (bekannt u.a. aus den Kinofilmen „Leif in Concert, Vol. 2“ oder „Enfant terrible“) ist in der Rolle des Lehrers Thomas Liebenwerda zu sehen. Für diese Rolle wurde er für den Deutschen Schauspielpreis 2023 in der Kategorie „Dramatische Nebenrolle“ nominiert. Sein Sohn Leonard Stettnisch spielt im Drama Schüler Oskar. <BR /><BR /><b>Die Oscar-Nominierung:</b> „Das Lehrerzimmer“ wurde als deutscher Beitrag für die 96. Oscar-Verleihung in der Kategorie „Bester Internationaler Film“ ausgewählt. Die Begründung der Jury: „Mit „Das Lehrerzimmer„ nominiert die Jury einen hochaktuellen, universellen Kinofilm, dem man sich nicht entziehen kann. Regisseur Ilker Çatak nimmt den Mikrokosmos Schule als Bühne gesellschaftlicher Erosionsprozesse im postfaktischen Zeitalter. Seine präzise geschriebene Geschichte inszeniert Çatak meisterhaft als Scheitern von Verständigung. Getragen wird “Das Lehrerzimmer„ durch sein herausragend besetztes und hervorragend spielendes diverses Ensemble.“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="993382_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR />