<i>von Helmut Groschup</i><BR /><BR />Mit Fritz von Opel und der Ölfirma Shell hat er eine internationale Sensation mit seinen Raketentests und Experimenten geschaffen. Doch der Wagemut des gebürtigen Bozners Valier, der ab 1920 in München lebte, sollte sein Niedergang sein: Er starb mit gerade einmal 35 Jahren während eines Experiments, mit dem er vermutlich das erste Opfer der Weltallforschung wurde.<BR /><BR />Der Filmemacher Thomas Hanifle macht sich anlässlich des 125. Geburtstages Valiers auf Spurensuche und fragt sich: War Max Valier ein bewundernswerter Visionär oder ein egoistischer Fanatiker, der sogar den Nazis den Weg zur Raketentechnik ebnete? <BR /><BR />Schon während seiner Schulzeit am Franziskanergymnasium in Bozen begeisterte sich Max Valier für die Astronomie, das erzählte mir mein Großvater, der mit Max Valier in derselben Klasse war. Er war ein Visionär und ein Spinner, haben die Kollegen gesagt und jene, die im Krieg waren, wussten, dass Valier einer der Wegbereiter der V2 Rakete war, die Goebbels als Angriffswaffe im Zweiten Weltkrieg eingesetzt hat.<BR /><BR />Valiers Schwester gab zu bedenken, dass Max niemals seinen technischen Fanatismus als Fatalismus verstanden hat und dass er nie ein Kriegsgerät gewollt oder gar geplant hatte. Obschon andere Weggefährten ihn als Opportunisten bezeichnet hatten. Dies Faktum kam sicherlich auch daher, dass er sich sein teures Hobby nicht leisten konnte. So schaffte er es auch, dass er Hitler von seinen technischen Qualitäten überzeugen konnte. <BR /><BR />In Innsbruck findet man Teile seines Nachlasses und ein Café seines Namens. In Bozen gibt es die Max-Valier-technologische-Fachoberschule, die seit ein paar Jahren einen Satelliten seines Namens betreut und in Gummer im Eggental steht die Max-Valier-Sternwarte. Also, in seinen zarten Jugendjahren hat er doch Großartiges geleistet, wie die Erinnerung an ihn beweist. Vielleicht gut für die Welt sein früher Tod, den er jedenfalls provoziert hat, wie Hanifles Film zeigt. Ich bin oft im Café Valier gewesen wegen meines Großvaters und mit ihm, aber erst jetzt weiß ich über die Bedeutung von Max Valier. Ja, das ist auch Film. Realität und Fiktion, Hybrid, wie es Vincenzo Bugno nennt. <BR /><BR /><b>Termine heute Filmclub:</b> „Max Valier – Der Rakentenmann“ 17.45 Uhr und 22.4., 14 Uhr – 14.Uhr, Im toten Winkel und 21.4., 20.30 Uhr) – 17.45 Uhr, Le mura di Bergamo und 21.4., 17.30 Uhr) – 20.30 Uhr, Monica – 21.30 Uhr, Gigi la legge