Allerdings liegt das Ergebnis 2010 damit immer noch deutlich über den Ergebnissen 2005 bis 2008, als zwischen 899 und 932 Mio. Karten gelöst wurden.Im Vorjahr zeigten sich allerdings große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: Von den 23 EU-Mitgliedstaaten, für die bereits Zahlen vorliegen, meldeten elf rückläufige und zwölf steigende Kinobesucherzahlen. Den größten Zuwachs in absoluten Zahlen verzeichnete Italien mit 12,3 Mio. mehr Kinobesuchern (insgesamt 123,4 Mio.) – begünstigt durch den Umstand, dass der Erfolgshit „Avatar“ dort erst 2010 in die Kinos kam. Mit 201,1 Mio. verkauften Kinokarten (ein Plus von 2,7 Prozent oder 5,4 Mio.) wurde auch in Frankreich ein Rekord aufgestellt – und das höchste Ergebnis seit 1967 erreicht.Wachstum außerhalb der EUAußerhalb der EU setzte sich der Wachstumstrend in Russland mit 165,5 Mio. verkauften Kinokarten fort (plus 19,5 Prozent). Und auch in der Türkei war 2010 ein gutes Jahr für den Kinosektor, wenn man den Anstieg der Besucherzahlen um 11,3 Prozent auf 41,1 Mio. betrachtet.Deutliche Rückgänge verzeichneten hingegen Deutschland mit 19,7 Mio. Kinokarten weniger (minus 13,5 Prozent), Spanien (minus 12,8 Mio. Kinokarten oder 11,7 Prozent) und Großbritannien mit einem Minus von 4,2 Mio. (minus 2,4 Prozent).Österreich gehört ebenfalls zu jenen Ländern, in denen Rückgänge zu beklagen waren. So ging die Zahl der verkauften Tickets von 18,4 auf 17,3 Mio. zurück (minus 6 Prozent). Das Bruttoeinspielergebnis blieb mit 130,4 Mio. Euro aber nahezu konstant (nach 130,6 Mio. Euro 2009).Zu früh für allgemeine EinschätzungFür eine allgemeine Schätzung des Bruttoeinspielergebnisses sei es aber europaweit noch zu früh, unterstreicht man bei der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle. Aber der Umstand, dass 14 von 21 Ländern, für die bereits entsprechende Zahlen vorlägen, einen Anstieg der Einspielergebnisse verzeichneten, lasse vermuten, dass die kostspieligeren Tickets für 3D-Filme weiterhin zum Wachstum des Umsatzes an den Kinokassen beitrügen.Sehr unterschiedlich auch der Blick auf den Marktanteil heimischer Produktionen im jeweiligen Land. Mit 53 Prozent den höchsten nationalen Marktanteil außerhalb der EU erzielten einheimische Produktionen in der Türkei. Besonders erfolgreich waren Eigenproduktionen auch in Italien und Tschechien, wo sie auf 32 Prozent respektive 34,8 Prozent Marktanteil kamen. Dagegen war 2010 besonders schwierig für den deutschen Film, der mit geschätzten 18,8 Mio. verkauften Kinokarten gegenüber 40,1 Mio. im Vorjahr einen deutlichen Einbruch hinnehmen musste. apa