Die aktuellen Gemälde und Betonobjekte von Andreas Zingerle fokussieren den mutierten Körper. Heute ist der mutierte menschliche Körper als Interface längst Realität geworden. Der durch einen offensiven gesellschaftlichen Druck und vielfältigen Möglichkeiten der Schönheitschirurgie modellierte Köper gibt sich nur noch als menschliche Hülle und wird in seiner bodygestylten Form solange zu Markte getragen, bis ihm die Luft ausgeht. Durch gesellschaftlichen Druck und die Plastische Chirurgie gibt es heute vielfach modellierte Körper, die anatomisch gar nicht dem menschlichen Bild entsprechen. Unsere Körper und die damit verbundenen Gefühle sind längst in die Konserve abgewandert, wo die reproduzierte und duplizierte Realität wahrer und perfekter als die eigentliche Wirklichkeit zu sein scheint. Eingeschnürte Wespentaillen, Superbusen und Apfelpopo werden krankhaft inszeniert. Für die Skulptur nützt Zingerle aufblasbare Puppen, die er teilweise unverändert lässt, vergrößert, oder durch Zusammenknüpfen mehrerer Modelle neue Formen daraus kreiert, von denen er ein Positiv aus Beton herstellt. Der weibliche Körper ist hier Objekt der Begierde, ein Fetisch. Die Arbeiten zeigen jedoch die Kälte und Leblosigkeit im Gegensatz zu der heißen Erotik.Für die Malerei werden diese Betonobjekte als Motive verwendet. Mit der Methode, sich in ein teilweise gemaltes Bild zurückzuarbeiten, kann Zingerle ihm weniger wichtige Details eliminieren, ohne damit ein Urteil zu fällen. BiographieGeboren 1963 in Brixen93-99 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München Malerei - Betonobjektelebt und arbeitet in PerchaAusstellungen2010 Lucas Carrieri Art Gallery, Berlin2009 Galleria Delloro, Rom2008 Galerie Goethe 2, Bozen