Markus Gasser über sein Werk„All die unscheinbaren Steine, die irgendwo liegen, in einem Bachbett oder im Gelände. Wie viele tausend Jahre haben sie überdauert, auf welchem Weg hat sie das Eis gebracht, woher kommen sie? Wie viele Geschichten könnten sie erzählen? Und unser Blick auf das Große und Wichtige - wie lange wird der überdauern? Ich sammle sie auf, für mich sind sie das Größte und lasse aus ihnen Skulpturen entstehen. Sie sind ein Lob an all das Übersehene, das doch so groß ist.Meine Sprache ist die Bildhauerei, aber der Mensch ist es und immer wieder der Mensch, der mich interessiert. Über die Jahre hat sich die formale Sprache geändert, aber mein Thema ist dasselbe geblieben. Um in Holz Stein und Farben zu arbeiten, muss ich den Baum beobachten in seinem Wachstum, in seiner Blüte. Auch wenn er stirbt, die Felsen, die in der Kälte splittern, die Erkenntnis, ob sie Ablagerungen sind oder vulkanisch: Alles ist gesehen, aufgenommen und spiegelt sich in den Werken wieder. Von der Reinheit des Materials ging ich über, es vollständig zu bemalen, vom Detail zur Vereinfachung und immer wieder treibt es mich zu Änderungen. Den Mensch möchte ich darstellen in seiner Zwiespältigkeit, im Guten und Bösen, durch Formen, Flächen und Farbe. Es sind Gegensätze, die ich vereinen will, um Harmonie zu schaffen. In den letzten Jahren beschäftigte ich mich mit dem Kopf, Köpfe, die im Dialog zueinander stehen und stark mit der Erde verwurzelt sind, gleic h Blumen auf dem Feld. Es genügt nicht an der Oberfläche des Ästhetischen zu bleiben, es geht mir darum den psychischen Aspekt zu ergründen, zwischen Befreiung und Abstieg.“Biographie Geboren1970 in Bozen1984 Besuch der staatlichen Kunstschule St Ulrich 1993 Diplom der Bildhauerei an der Akademie "Brera" in MailandLebt und arbeitet BrixenAusstellungen1996 Neustft Engelsburg2000 Innsbruck Galerie im Andechshof2008 Brixen Hofburg