An verschiedenen Orten im Stadtraum von Bruneck weisen gigantische Fotosequenzen und Plakate auf die Zusammenarbeit von Kunst und Fabrikationsstätte hin. Das Kunstprojekt - artists by Moessmer - im Sommer 2009, hat nun schon seine dritte Auflage und spielt auch heuer wieder mit der Schnittstelle zwischen Kunst und Mode. Mit ästhetischen Mitteln werden Textilien und Kleidungsstücke performativ in Szene gesetzt und tragen so zu einer fruchtbaren Begegnung und Auseinandersetzung zwischen Kunst und Industrie bei. Weltweit gibt es enge Verknüpfungen zwischen Industrieunternehmen und Kunst. Unternehmen wie Burda, Prada, Daimler Benz und Ludwig haben große Kunstsammlungen und Museen gegründet. Andere wie Philipp Morris und Benetton haben Künstler- und Designateliers sowie Stipendien ins Leben gerufen.Die Tuchfabrik Moessmer hat auf ihrem Firmengelände Ateliers für drei Künstlerinnen geschaffen: Julia Bornefeld, Wilma Kammerer und Sylvie Riant. Das Projekt„Die Mode ist ein Spiel mit der Verhüllung des Körpers, mit dem der Mensch sowohl seine Zugehörigkeit, als auch seine Abgrenzung vollzieht. Sport und Mode gehören zu den geläufigsten Ausdrucksformen des Menschen in der westlichen Gesellschaft. Die diesjährigen Fotosequenzen zeigen eine Verschmelzung beider, in humorvoll, sinnlicher Art und Weise, so Julia Bornefeld.Die drei Künstlerinnen haben Herrenanzüge der Moessmer-Kollektion verändert, umgeschneidert, transformiert und auf drei verschiedene Männertypen angepasst. Die sehr unterschiedlichen Männer tragen diese Anzüge anlässlich eines Foto-Shootings, zu dem auch eine rothaarige Dame, in einem roten Abendkleid der Moessmer-Kollektion erscheint. Die Männer werben um die Dame, einer der Drei fordert sie zu einem Tanz heraus und gewinnt sie zudem noch zu einer sinnlich absurden Kletteraktion, die auf dem Rathausturm von Bruneck zu sehen ist. Die Männer, Frauenkleider in die Luft werfend, sind auch in einer Fotosequenz auf der alten Turnhalle zu sehen. Das Paar vertieft sich in einen tangoähnlichen Tanz und dient als fotografisches Motiv für die sich auf dem Weg zur Tuchfabrik Moessmer befindlichen Plakatstellwände und ist auch auf den Tragetaschen der Firma zu sehen. Hingebungsvolle, sowie ekstatische Tanzszenen vor einem Sofa, aus dem an Spiralfedern mehrere Fußbälle abspringen, vermengen sich zu einer Allüre, in der Sport und Mode verschmelzen. Für die drei verschiedenen Männertypen haben die drei Künstlerinnen „maßgeschneiderte" Anzüge entworfen. Diese Anzüge zeigen die „Schnittstelle" zwischen Tragbarkeit beziehungsweise Untragbarkeit, oder teils auch Unerträglichkeit auf.