Der 1977 in Sochumi an der georgischen Schwarzmeerküste geborene Künstler hatte die Ausstellung für das Museion und das Zentrum für zeitgenössische Kunst Wiels in Brüssel konzipiert und zeigt in Bozen frühere Arbeiten und Werke, die eigens für diesen Anlass entstanden sind. Im Zentrum der Ausstellung stehen die beiden Videos „Sicut Lilium Inter Spinas“ (2003) und „By the Window“ (2008). Der erste Videofilm beginnt und endet mit dem Bild eines Hauses am Meer und enthält visuelle Fragmente, die auf die Jugend des Künstlers und auf den Tod des Vaters verweist. Das zweite Video zeigt eine männliche Schaufensterpuppe in einer bunten Wohnschachtel. In dieser Kulisse ist ein Bildschirm angebracht, auf dem Sonnenuntergänge und Meereslandschaften, Häuser und bewegliche Schaufensterpuppen zu sehen sind – auch diese Elemente stammen aus dem persönlichen Bildarchiv des Künstlers. Das Interieur dieses Videofilms wird im Ausstellungsraum reproduziert: Im Zentrum steht hier eine Puppe, an den Wänden hängen kleinformatige Bilder und stehen Stühle – ganz so wie im Film. Der Besucher begeht im Museion dann auch einen sorgfältig arrangierten, minimalistisch eingerichteten Erinnerungsraum, in dem die Exponate subtil miteinander verknüpft sind – ein eindrucksvoller Streifzug durch die eine mit melancholischem Blick erfasste Vergangenheit. Die Ausstellung „Workshop Report“ wird ab dem 1. Dezember im Zentrum für zeitgenössische Kunst Wiels in Brüssel zu sehen sein. Ab dem 2. Oktober zeigt Museion Arbeiten von Monica Bonvicini; die erste Einzelausstellung dieser Künstlerin seit 1997 in einem italienischen Museum.